Niko Kovac entlassen: Wie geht es beim FC Bayern München weiter?

Der FC Bayern München reagierte auf die herbe 5:1-Niederlage bei Eintracht Frankfurt. Mit sofortiger Wirkung wird Niko Kovac als Trainer entlassen. Das gab der Verein am Sonntagabend per Twitter bekannt. Demnach hatte Kovac seinen Rücktritt angeboten.

In der Mitteilung wird der Ex-Trainer deshalb auch gleich selbst zitiert: «Ich denke, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung für den Klub ist. Die Ergebnisse und auch die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, haben mich zu diesem Entschluss kommen lassen.»

Bis auf Weiteres übernimmt nun Co-Trainer Hansi Flick die Mannschaft. Und das bereits bei den anstehenden Spielen in der Champions League gegen Olympiakos (Mittwoch) und im Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund am kommenden Wochenende.

Seine Aufgabe ist es nun, Ruhe ins Team zu bringen. Denn laut Informationen der «Bild»-Zeitung wurden die meisten Spieler von der Rauswurf-Meldung überrascht. Und das dürfte durchaus zu Unruhen innerhalb der Mannschaft führen.

Doch die grosse Frage ist: Wer wird der Nachfolger von Niko Kovac? Dass der erst seit Sommer für die Bayern tätige Co-Trainer Flick der dauerhafte Kovac-Ersatz wird, ist nämlich eher unwahrscheinlich.

Für die Bayern gibt es wohl vier mögliche Trainer-Lösungen:

Der heisseste Kandidat ist Erik ten Hag (49). Der aktuelle Erfolgscoach von Ajax Amsterdam stand schon in der Vergangenheit als möglicher Bayern-Trainer im Gespräch und trainierte von 2013 bis 2015 auch schon den FC Bayern II.

Erst vor wenigen Tagen betonte er zudem: Wenn die Bayern bei ihm anrufen würden, könne er nichts ausschliessen. Auch sein Verein hat bereits Bereitschaft signalisiert, ihren Trainer ziehen zu lassen.

Ein anderer Kandidat ist der ehemalige Leipzig-Trainer Ralf Rangnick (61). Der derzeitige «Head of Sport and Development» bei Red Bull will offenbar wieder auf die Bank.

Sein Name stand bei den Bayern schon vor dem DFB-Pokal-Finale 2019 auf dem Programm. Rangnick würde sich den Job zutrauen, ist aber im Klub nicht unbestritten.

Ein möglicher Nachfolger von Niko Kovac kommt aus Italien. Schon in den vergangenen Tagen berichteten verschiedene Sport-Zeitungen, dass die Bayern im Hintergrund bereits mit dem ehemaligen Juve-Trainer Massimiliano Allegri verhandeln.

Was für den Italiener spricht? Mit der Alten Dame hat er sechsmal die italienische Meisterschaft sowie viermal den italienischen Pokal gewonnen – zudem erreichte er zweimal einen CL-Final (2015 und 2017). Nicht zuletzt ist er gut befreundet mit Giovanni Branchini – und der ist Chef-Vermittler bei den Bayern.

Arsène Wenger spricht fliessend Deutsch und gilt als Taktik-Fuchs. Momentan ist der Ex-Arsenal-Coach (1996 bis 2018) ohne Job. Ist der Mann mit der grossen Erfahrung nun genau der Trainer, den die Bayern brauchen?

In den letzten Jahren fiel der Name des Franzosen in München immer mal wieder. Sein Nachteil? Eine Verpflichtung mit einer langen Zukunft wäre er aufgrund seines Alters wohl nicht.