Breel Embolo

Nati-Star Breel Embolo muss in Basel erneut vor Gericht

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Basel,

So richtig laufen will es für Breel Embolo aktuell nicht. Bei der AS Monaco hat der Schweizer wohl keine Zukunft. Und in Basel muss er nun wieder vor Gericht.

Breel Embolo Gericht
Breel Embolo muss in Basel wieder vor Gericht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Breel Embolos Ausraster im Mai 2018 geht in Basel erneut vor Gericht.
  • Der Nati-Star hatte damals einer Gruppe gedroht, sein bester Freund schlug sogar zu.
  • Gegen das erstinstanzliche Urteil von 2023 ging Embolo in Berufung.

Das Leben des Breel Embolo ist eine Medaille mit zwei Seiten: Auf der einen steht die Profi-Karriere als Millionen-Fussballer, vom FCB über Schalke und Gladbach nach Monaco. Und obendrein bisher 77 Einsätze für die Schweizer Nati, mit drei EM-Teilnahmen und zwei WM-Endrunden.

Auf der anderen Seite steht der «Problem-Kicker» Breel Embolo, der sich immer wieder mit der Justiz anlegt. Und jetzt wegen einer juristischen Angelegenheit sogar das Training der Schweizer Nati verpassen dürfte. Denn kurz vor dem Start in die WM-Quali gegen Kosovo in Basel muss Embolo ebendort vor das Appellationsgericht.

Der «Problem-Kicker» Breel Embolo

Das Sündenregister des Nati-Stars ist ebenso lang wie die Liste seiner Erfolge auf dem Fussballplatz.

  • als 18-Jähriger wurde er ohne Führerschein am Steuer erwischt

  • als 21-Jähriger fuhr er innerorts mit 28 km/h zu viel in einen Blitzer und erhielt einen Strafbefehl

  • ebenfalls als 21-Jähriger lieferte er sich seinen Ausraster im Ausgang in Basel, der jetzt erneut vor Gericht geht

  • als 23-Jähriger bestellte er gefälschte Corona-Impfzertifikate bei einem Freund mit Kontakten zur türkischen Mafia

  • ebenfalls als 23-Jähriger nahm er an einer illegalen Corona-Party teil, flüchtete vor der Polizei übers Dach und versteckte sich in einer Badewanne

Es geht in zweiter Instanz um eine Nacht im Mai 2018: Der damals 21-Jährige leistete sich gemäss «Luzerner Zeitung» einen Ausraster in der Basler Steinenvorstadt. Damals stand Embolo noch bei Schalke in der deutschen Bundesliga unter Vertrag. Sein 22-Millionen-Transfer vom FC Basel nach Gelsenkirchen war keine zwei Jahre her.

Was passierte in jener Nacht in Basel?

Embolo soll, so das erstinstanzliche Urteil, in seinem Luxus-Geländewagen vor einem Klub auf Kollegen gewartet haben. Dort sei er von einer Frau erkannt worden, die ein Selfie mit ihm wollte. Embolo posierte mit ihr, dann fragte er ihre Freundinnen, ob sie auch Fotos wollten. Die Frauen sagten ab, ein Begleiter lachte – was Embolo missfallen haben soll.

Breel Embolo Schweizer Nati
Breel Embolo im Einsatz für die Schweizer Nati. - keystone

Es soll zur Konfrontation gekommen sein, Embolo sei den Frauen gegenüber aufdringlich geworden. Einer der Begleiter habe dem Nati-Star dann verdeutlicht, dass seine Avancen unerwünscht sein. Das habe dem 21-Jährigen nicht gepasst, der gemäss «Luzerner Zeitung» gesagt haben soll: «Wisst ihr eigentlich nicht, wer ich bin?»

Es folgten Drohungen von Breel Embolo gegen die andere Gruppe, darunter «dich lass ich auch verprügeln, du Hurensohn». Einer der Begleiter der Frauen will den Streit schlichten, Embolos bester Freund bricht ihm mit einem Faustschlag die Nase. Der Mann muss ins Spital und dort operiert werden.

Breel Embolo: «Nur Gott kann über mich richten»

Im Juni 2023 geht es vor Gericht, die Staatsanwaltschaft will das Verfahren einstellen, die Privatkläger wehren sich. An der Verhandlung lacht Embolo über die Fragen der Richterin, beschimpft die anwesenden Medien. Er zeige «keine Reue», so die Richterin im Urteil. Wegen mehrfacher Drohung wird Embolo zu 45 Tagessätzen von 3000 Franken verurteilt.

Breel Embolo Gericht Basel
Breel Embolo vor dem Gericht in Basel im Jahr 2023. - keystone

Auf Instagram schimpft der heute 28-Jährige über das Urteil, schreibt «nur Gott kann über mich richten». Auf dem weltlich-juristischen Weg legt Embolo – wie sein wegen Körperverletzung verurteilter Freund – Berufung ein. Jetzt geht der Prozess in die zweite Instanz vor dem Appellationsgericht.

Den Termin am 3. September hat das Gericht im Frühling verkündet, Embolo hätte damals eine Verschiebung beantragen können. Schliesslich waren die Termine der WM-Qualifikation damals bereits bekannt. Doch der Nati-Star verzichtete darauf – und muss nun entweder den Prozess oder das Nati-Training schwänzen.

Kommentare

User #3641 (nicht angemeldet)

Langsam drängt sich der Eindruck auf, er sei der "Brian des Fussballs". Wenigstens ist er nicht ganz so gewalttätig.

Huldrych Ammann

Kulturelle Vielfalt ist wichtig für die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft. Die ewigen Schweizer Bünzli sollen mal etwas ihr Herz öffnen. Ihre SP Schweiz

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