SpVgg Greuther Fürth trifft sogar dreimal - kassiert aber Tore wie am Fliessband. Die Franken erleiden den nächsten Negativrekord. Die TSG 1899 Hoffenheim setzt sich nach dem Schützenfest oben fest.
Hoffenheims Georginio Rutter (2.v.l.) besorgt per Kopfball die 2:1-Führung für die TSG in Fürth. Foto: Daniel Karmann/dpa
Hoffenheims Georginio Rutter (2.v.l.) besorgt per Kopfball die 2:1-Führung für die TSG in Fürth. Foto: Daniel Karmann/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem wilden Wettschiessen hat die TSG 1899 Hoffenheim der bedauernswerten SpVgg Greuther Fürth den nächsten brutalen Negativrekord in der Fussball-Bundesliga zugefügt.
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Der defensiv blamable fränkische Aufsteiger kassierte beim spektakulären 3:6 (1:2) seine elfte Niederlage nacheinander - so erfolglos war noch kein anderer Verein zuvor gewesen.

Fürth mit elfter Niederlage in Folge

Stefan Leitl erlebte in einem ungestümen 100. Pflichtspiel als Kleeblatt-Coach ein denkwürdiges Wechselbad der Gefühle. Auch im insgesamt 23. Versuch gelang den Fürthern kein Heimsieg in der Bundesliga. Die Hoffenheimer mischen mit nun 20 Punkten nach 13 Spieltagen im Kampf um einen internationalen Startplatz mit. Die Fürther mit ihrer konfusen Verteidigung haben 19 Zähler weniger und sind aussichtsloses Tabellenschlusslicht.

Jamie Leweling brachte die Franken vor nur 3385 Zuschauern sogar in der 22. Minute in Führung. Die Offensivwucht der Hoffenheimer durch Ihlas Bebou (32., 62., 80.) und Georginio Rutter (40., 57.) war aber zu gewaltig. Timothy Tillman (46.) und Branimir Hrgota (67.) sorgten mit ihren Treffern wieder für leise Fürther Hoffnung, Teamkollege Marco Meyerhöfer (66.) traf aber zwischenzeitlich ins eigene Tor.

Natürlich belastet Leitl die sportliche Lage. «Dass wir aktuell so abgeschlagen sind, damit hätte keiner gerechnet», sagte der Trainer der Franken dem TV-Sender Sky vor dem Anstoss. «Sehr, sehr bitter» sei das alles, Mitleid aber «nicht angebracht.»

Und so starteten die Fürther wieder mit Hingabe in das nächste Kapitel ihres Mehrteilers «Wie gewinne ich ein Bundesligaspiel?» Leitl bot in Kapitän Hrgota, Dickson Abiama, Havard Nielsen, Tillman und Leweling fünf Offensivkräfte auf. Die Gäste aus Hoffenheim starteten nach einer Kopfverletzung noch ohne ihren Torjäger Andrej Kramaric, Stammkeeper Oliver Baumann wurde nach leichten Krankheitssymptomen von Philipp Pentke ersetzt.

TSG in der Offensive ansehnlich

Viele Unterbrechungen prägten zunächst die nicklige Begegnung. Nach einer Ecke der Hoffenheimer und viel Verwirrung im eigenen Strafraum rettete Fürths Torwart Marius Funk (21.) reaktionsschnell auf der Linie. Im Gegenzug legte Hrgota clever über die linke Seite zurück auf Leweling, der zur Führung der Hausherren traf.

Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga? Ungenutzte Chancen und Fehler werden rasant bestraft. Zuerst leitete Abiama direkt auf Tillman (32.) weiter, der nur den linken Pfosten traf - es wäre das 2:0 gewesen. Stattdessen vollendete im Gegenzug Bebou einen Konter nach genauer Vorlage von Rutter, den Fürth nie in den Griff bekam.

So schlampig die TSG teilweise verteidigte, so ansehnlich kombinierte sie bisweilen in der Offensive. Eine Stafette über Kevin Vogt und den früheren Fürther David Raum krönte Rutter per Kopf und drehte damit die Partie für die Hoffenheimer.

Die Vorentscheidung? Von wegen! Tillman schlug nach einem Doppelpass mit Hrgota nur wenige Sekunden nach der Halbzeit zurück. Der Fürther Kapitän weckte mit einer Doppelchance in der 54. Minute das Publikum auf. Wieder Rutter mit einem herrlichen Schlenzer und anschliessend erneut auch Bebou nach einem perfekten Steilpass von Munas Dabbur bestraften jedoch die bedenklich löchrige Deckung der Hausherren. Das muntere Scheibenschiessen ging aber noch weiter. Die XXL-Baustelle Abwehr ist bei den Fürthern einfach nicht zu schliessen.

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