Granit Xhaka: SRF-Ruefer liess Aussage zu Captain aus Doku streichen

Die sechsteilige Dokumentation «The Pressure Game» sorgt derzeit für Aufsehen. Nach dem Motto «Im Herzen der Schweizer Nati» wird die SFV-Auswahl begleitet, das Material sorgt für spannende Einblicke. Vor allem Folge vier über Nati-Captain Granit Xhaka (30) hat es in sich.

Darin geht es unter anderem um die polarisierende Aussenwirkung des Arsenal-Stars. Teamkollegen und Trainer Murat Yakin loben seine Mentalität und seine Leaderrolle. Xhaka selber ärgert sich darüber, dass in die Medien oft nur die negativen Sachen erwähnt würden.

Wie eine Recherche von «CH Media» zeigt, wurden offenbar auch in der Doku selber Aussagen zensiert. Offenbar hatte das SRF eine erste Variante seiner Sequenzen bereits freigegeben. Doch nachträglich soll Nati-Kommentator Sascha Ruefer interveniert haben – und liess eine seiner Aussagen streichen.

Es soll dabei um eine Aussage zu Granit Xhaka und seiner Herkunft gegangen sein. Diese hätte man Ruefer offenbar rassistisch auslegen können, weshalb der 51-Jährige einschritt. Auf Anfrage von «CH Media» sagt Ruefer: «Es ist ganz einfach: Alles ist gut! Das Dok-Team hat einen guten Job gemacht, alles weitere möchte ich nicht kommentieren.»

Susanne Schwaller, Sport-Chefredaktorin bei SRF, ergänzt zudem: «Es ist normal, dass es bei so einem Projekt zunächst eine Rohversion gibt.» Diese werde zunächst in einer kleinen Runde angeschaut, danach mit sämtlichen Beteiligten nochmals gespiegelt. «Wenn es Aussagen gibt, die im Kontext falsch verstanden werden könnten, dann greifen wir ein», so Schwaller.

Wie «CH Media» erfahren hat, habe sich Sascha Ruefer konkret über den Fussballer Granit Xhaka geäussert. Er habe ihm die «DNA eines Champions» attestiert, diese unterscheide sich vom durchschnittlichen braven und korrekten Schweizer.

Offenbar wurde daraus eine Passage entrissen und in einen anderen Zusammenhang gestellt. Damit habe die Aussage eine rassistische Note erhalten. Weil es in der damaligen Fassung so wirke, als spreche Ruefer über Menschen Xhaka – und nicht über den Kicker.

Pikant: Nach der WM in Katar äusserte sich Ruefer bereits kritisch gegen Granit Xhaka und dessen Captain-Rolle. Zwar attestiert ihm Ruefer, der beste Spieler des Teams zu sein. Doch dessen Aussenwirkung werde langsam aber sicher zum Problem.

Xhaka hatte sich beim Sieg über Serbien zu Provokationen hinreissen lassen. «So kann es nicht weitergehen», so Ruefer damals. «Als Captain dieser Mannschaft kannst du dir Geschichten wie die Hand im Schritt einfach nicht erlauben. Das geht nicht!»