Goalie-Legende Oliver Kahn hilft Chinas Fussball auf die Sprünge
Das Wichtigste in Kürze
- Oliver Kahn soll helfen, Chinas Fussball auf Weltklasse-Niveau anzuheben.
- Der Ex-DFB-Nationaltorhüter hilft vor allem bei der Torhüter-Ausbildung.
- Zudem wurde Kahn als Gastprofessor an die Universität Peking berufen.
Neben seiner Zukunft im Vorstand von Bayern München hat sich Oliver Kahn eine weitere Aufgabe gesucht. Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter soll den chinesischen Fussball in Richtung Weltspitze bringen. Der 50-Jährige wurde zu diesem Zweck als Gastprofessor an die Sportuniversität Peking berufen.
«Ich glaube, dass China grundsätzlich auf dem richtigen Weg ist», sagte der dreifache Welttorhüter. «Hier haben sie schon das Verständnis, dass sie sich von innen heraus entwickeln müssen.»
Vor allem um die Ausbildung der Torhüter soll sich Kahn kümmern. Genauer gesagt: Kahns vor vier Jahren gegründete Firma Goalplay. «Ein guter Torhüter ist entscheidend», so Kahn. «Das erkennen die Länder immer mehr.»
China träumt von der Heim-Weltmeisterschaft
Ein Beispiel sei laut Kahn die verpasste WM-Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland. Die Analyse der Spiele habe ergeben, dass es womöglich gereicht hätte, zwei Torhüter-Fehler zu vermeiden. Dann wäre China vielleicht die Qualifikation geglückt.
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping ist selbst ein grosser Fussballfan. Erhat das Land zu verstärkten Anstrengungen aufgerufen, endlich auch auf Weltniveau mitzuspielen. «Selten war der Zeitpunkt für den Fussball in China so gut wie jetzt», so Oliver Kahn.
China richtet 2023 den Asian Cup der asiatischen Vereinigung AFC aus und will auch einmal eine Weltmeisterschaft ins Land holen. Als nächste Herausforderung steht die Qualifikation für die WM 2022 in Katar an.
Oliver Kahn lobt chinesischen Ehrgeiz
«Ich habe das Gefühl, dass die Chinesen sehr ehrgeizig sind», sagte Oliver Kahn. «Hier ist im Fussball wahnsinnig viel möglich.» Er wolle mit Goalplay in China auch als Scout tätig sein und überzeugt, «dass wir hier grosse Talente finden können».
Durch seine neue Aufgabe an der Sportuniversität werde er künftig häufiger in China sein. «Die Gastprofessur ist eine grosse Ehre», sagte Kahn. Es sei die grösste Sportuniversität in China und eine der grössten der Welt. «Und ausserdem: Professor wollte ich schon immer mal werden.»