Servette überlässt dem FC Winterthur im Cup-Halbfinal das Spieldiktat und schlägt kurz vor Schluss eiskalt zu. Das sei der Plan gewesen, so Trainer René Weiler.
Servette-Trainer René Weiler im Interview. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Servette steht nach einem 1:0-Sieg beim FC Winterthur im Cupfinal.
  • Am 2. Juni (14 Uhr) treffen die Genfer im Wankdorf auf Lugano.
  • Trainer René Weiler setzt beim knappen Auswärtserfolg auf Konter.
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Mit dem ersten Torschuss seiner Mannschaft schiesst Timothé Cognat Servette am Sonntagabend in den Cupfinal. Der Franzose schockt den FC Winterthur nach 88 Minuten und lässt die Westschweizer jubeln.

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Timothé Cognat schiesst Servette gegen den FC Winterthur kurz vor dem Ende zum Sieg. - keystone

«Es war nicht gerade ein schöner Match für die Zuschauer», sagt Servette-Trainer René Weiler nach der Partie. In der Tat sind Grosschancen an diesem Tag auf der Schützenwiese Mangelware.

Das Tor sei dann natürlich zum richtigen Zeitpunkt gefallen, so Weiler. «Im Halbfinal ist das einzige Ziel, dass du in den Final kommst. Wir sind glücklich.»

Servette schlägt Winti mit eigenen Waffen

Auffallend ist, dass der FC Winterthur über das ganze Spiel hinweg mehr Ballbesitz aufweist, als die spielstarken Genfer. Genau das sei auch der Matchplan gewesen, wie René Weiler auf Nachfrage von Nau.ch bestätigt.

Winterthur habe schon einige Gegner mit Kontern überrascht. «Darum haben wir gesagt, dass wir den Ball mal ihnen überlassen. Das hatte natürlich zur Folge, dass wir weniger für das Spiel gemacht haben und zu weniger Torchancen kamen.

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Die Stimmung in Winterthur ist schon vor dem Anpfiff überragend. Beim Einlauf zeigen die Winti-Fans eine grosse Choreo.
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Im Gästeblock brennen gleichzeitig zahlreiche Pyros.
FC Winterthur
Die Partie ist von Beginn weg intensiv, die Zweikämpfe werden hart geführt.
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Winterthurs Sayfallah Ltaief (r.) im Duell mit Servette-Angreifer Timothe Cognat.
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Winti-Keeper Marvin Keller blockt einen Kopfball von Servettes Takuma Nishimura.

Er habe das seiner Mannschaft bei der Teamsitzung auch so gesagt. «Wir wollten einmal so spielen, wie Winterthur sonst spielt. Sie haben mit wenig Ballbesitz schon viel erreicht. Heute haben sie mit viel Ballbesitz wenig erreicht – und das war in unserem Sinn», so Weiler.

Winti-Rahmen: «Zu wenig Chancen kreiert»

Auf der anderen Seite ärgert sich Winti-Trainer Patrick Rahmen über die verpasste Chance. Der FC Winterthur wartet mittlerweile seit 49 Jahren auf einen Einzug in den Cupfinal.

Es sei schon bitter, wenn der Gegner mit einer Möglichkeit und einem Schuss aufs Tor gewinnt, so Rahmen. «Aber ich muss ehrlicherweise sagen, dass wir auch nicht viele Chancen herausspielen konnten.»

Winterthur-Trainer Patrick Rahmen im Interview. - Nau.ch

Am Ende sei sein Team auch nicht das letzte Risiko eingegangen. «Im Cup weisst du, dass es schwierig wird, sobald du zurückliegst. Dass es dann so kurz vor dem Ende passiert, ist bitter», sagt Rahmen.

Er habe schon vor der Partie mit einem eher defensiv ausgerichteten Gegner gerechnet. «René Weiler hat schon gegen GC in diese Richtung spielen lassen. Darum wussten wir, dass wir bei Ballbesitz mehr zeigen müssen.»

Wer gewinnt den Cupfinal?

Am Ende habe halt dieses eine Tor entschieden. Servette sei nicht unschlagbar gewesen. Allerdings merkt Coach Patrick Rahmen an: «Wir haben auch nicht so viele Chancen kreiert, dass wir sagen können, es wäre unverdient.»

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