Der neue Präsident des FC Basel heisst Reto Baumgartner. Im Nau.ch-Interview spricht der 53-Jährige über Vorgänger Bernhard Burgener, «Yystoo» und seine Ziele.
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Der FC Basel hat einen neuen Präsidenten: Reto Baumgartner - FCB
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Das Wichtigste in Kürze

  • Reto Baumgartner übernimmt das Präsidentenamt von Bernhard Burgener beim FC Basel.
  • Der 53-Jährige wurde am Montag an der GV an die Spitze von Rot-Blau gewählt.
  • Jetzt spricht der Ex-Profi im Nau.ch-Interview über seine Aufgabe.

Erwartungsgemäss ist Reto Baumgartner am Montag an der schriftlichen Generalversammlung des FC Basel zum neuen Präsidenten gewählt worden. Der 53-Jährige übernimmt das Amt von Vorgänger Bernhard Burgener. Dieser behält die Mehrheit der Aktien. Im Interview spricht Baumgartner über seine Aufgaben, Ziele und die Bewegung «Yystoo für e FCB».

Nau.ch: Gratulation zur Wahl zum neuen Präsidenten des FC Basel. Wie haben Sie von dem klaren Wahlsieg erfahren?

Reto Baumgartner: Wir haben am Montagabend via Teams von einer Notarin die Resultate erhalten. Diese wurden auf der Geschäftsstelle des FC Basel und beim Notar ausgewertet. Vorher habe ich nichts gehört.

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Am Montag fand die Generalversammlung des FC Basel statt. In diesem Jahr wurde sie schriftlich durchgeführt.
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Die Vereinsmitglieder bestimmten Reto Baumgartner als neuen Präsidenten des FC Basel.
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Damit löst er den bei Fans in Ungnade gefallenen Bernhard Burgener als Präsident ab.
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Burgener übernahm 2017 das Amt von Bernhard Heusler.
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Im Interview mit Nau.ch spricht der neu-gewählte Präsident über die Wahl und seine Zukunftspläne mit dem Verein.

Nau.ch: Gibt es bereits genaue Zahlen?

Reto Baumgartner: Ja, die sind jetzt auf der Website publiziert. Das schöne für mich ist, dass mich über 90 Prozent in den Vorstand gewählt haben. Das ist mehr als super, da bin ich sehr zufrieden und auch ein bisschen stolz. Und meine Kollegen haben es jeweils mit 73 und 74 Prozent in den Vorstand geschafft.

Ich glaube, das ist ein gutes Resultat. Ich bin aber auch überrascht, dass keiner der anderen Kandidaten in den Vorstand gewählt wurde.

Nau.ch: Hat Bernhard Burgener Ihnen bereits gratuliert?

Reto Baumgartner: Ja klar, das hat er gestern an der Sitzung als erstes gemacht.

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Dem abgetretenen Präsident Bernhard Burgener und CEO Roland Heri verpassten die Mitglieder des FC Basel einen Denkzettel. Die Mehrheit der Stimmberechtigten entzog den beiden das Vertrauen. - Keystone

Nau.ch: Den Herren Burgener und Heri wurde bei dieser Wahl ein Denkzettel verpasst. Wie interpretieren Sie das?

Baumgartner: Ich glaube, das ist vor allem der Vergangenheit geschuldet, als sie das ganze übernommen haben. Und auch in der Kommunikation ist nicht alles ideal abgelaufen. Wenn man jetzt nur die letzten zwei oder drei Monate angeschaut hätte, würde das Resultat anders aussehen.

Nau.ch: Von der Bewegung «Yystoo» hat es keine Person in den Verwaltungsrat geschafft. Wie werten Sie dieses Zeichen?

Baumgartner: Das ist noch schwierig, da habe ich mit einem anderen Resultat gerechnet. Ich bin davon ausgegangen, dass es zwei der Vertreter schaffen werden. Und ich bin deshalb ziemlich überrascht, dass niemand gewählt wurde.

Nau.ch: Ausserdem wurden die neuen Statuten abgelehnt. Sie waren für die Erneuerung. Sind Sie enttäuscht?

Führt Reto Baumgartner den FC Basel wieder zurück auf die Erfolgsspur?

Baumgartner: Nein, ich glaube, das ist ein klarer Auftrag an den neuen und bisherigen Vorstand, diese Statuten erneut zu überarbeiten. Und im Frühling im kommenden Jahr noch einmal vor die Mitgliederversammlung zu bringen.

Nau.ch: Sie sind jetzt auch noch Delegierter des Verwaltungsrates des FC Basel. Welche Aufgaben erwarten Sie da zusätzlich?

Baumgartner: Das weiss ich nicht. Das ist Neuland für mich. Da hatte ich bisher keine Einsicht. Aber es ist effektiv so, das Präsidium ist gekoppelt mit der Vertretung der 25 Prozent in der AG.

Nau.ch: Das heisst konkret was? Haben Sie bereits eine Ahnung?

Baumgartner: Nein, es wird nächstens eine Verwaltungsratssitzung stattfinden, aber welche Aufgaben genau auf mich zukommen, weiss ich nicht.

Nau.ch: Werden Sie ein «volksnaher» Präsident sein? Trifft man Sie bei einem Heimspiel des FC Basel auch mal in der Muttenzerkurve an?

Baumgartner: Ja klar, davon gehe ich aus. Ich wurde gewählt von 8000 Mitgliedern, und die sitzen nicht nur in einer Ecke des Stadions, die sind verteilt.

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Baumgartner will «volksnah» sein. Vielleicht trifft man in sogar mal in der Muttenzerkurve an. - Keystone

Nau.ch: Was sind jetzt Ihre ersten Aufgaben als Präsident?

Baumgartner: Wir werden uns in der jetzigen Konstellation demnächst treffen und schauen, was wir als nächstes in Angriff nehmen werden. Und darunter werden sicher Anpassungen der Statuten sein.

Nau.ch: Was haben Sie sich auf ihre Präsidenten-Fahne geschrieben?

Baumgartner: Die Unabhängigkeit des Vereins stärken und das Vereinsleben wieder aktivieren – das sind die zwei Themen.

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Am Samstag trifft der FC Basel erstmals seit der Cupfinal-Niederlage auf die Young Boys. Der neue Präsident Reto Baumgartner ist siegessicher. - Keystone

Nau.ch: Am Sonntag kommt es zum Knüller gegen YB. Sind sie als Präsident vor Ort dabei, oder nur bei den Heimspielen des FC Basel?

Baumgartner: Das ist nicht geklärt. Ich gehe davon aus, dass ich an den Heimspielen dabei sein werde. Und dass wir auch ohne mich in Bern gewinnen.

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