Effenberg: Jattas Würde ist «mit Füssen getreten worden»

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Deutschland,

Das Thema Jatta berührt Stefan Effenberg stark. Der 21-Jährige sei der Öffentlichkeit zum Frass vorgeworfen worden, schreibt der Ex-Nationalspieler.

Hat eine klare Meinung zum Fall Jatta: Stefan Effenberg. Foto: Friso Gentsch
Hat eine klare Meinung zum Fall Jatta: Stefan Effenberg. Foto: Friso Gentsch - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg hat den öffentlichen Umgang mit Fussball-Profi Bakery Jatta vom Hamburger SV in den vergangenen Wochen scharf kritisiert und fordert mehr Respekt.

«Wir reden seit Jahren von Respekt und Würde im Sport - doch die ist hier auf dem Rücken eines jungen Spielers mit Füssen getreten worden. Aus meiner Sicht war die Geschichte rein spekulativ. Hier ist ein 21-Jähriger der Öffentlichkeit zum Frass vorgeworfen worden. Das war mit Sicherheit die schlimmste und schwierigste Zeit seines Lebens», schrieb Effenberg in einem Beitrag für «t-online.de».

Jattas Identität war in der «Sport Bild» bezweifelt worden. Er könne Bakary Daffeh heissen und zweieinhalb Jahre älter sein, hiess es.

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte, das die Identität des Gambiers überprüft hatte, stellte vor wenigen Tagen die Ermittlungen ein. Es gebe keine belastbaren Anhaltspunkte, die ausländerrechtliche Massnahmen begründen würden, teilte die Behörde mit.

Die Zweitliga-Vereine, die Protest gegen die Wertungen der Spiele gegen den HSV eingereicht hatten, zogen diesen zurück.

«Es handelt sich also um einen Freispruch. Die Anschuldigungen waren demnach nicht berechtigt - genauso wenig wie der jeweilige Einspruch der HSV-Gegner», schrieb Effenberg und erinnerte daran, dass Jatta «bei Auswärtsspielen in gegnerischen Stadien beschimpft und verunglimpft» worden sei.

Effenberg ist verwundert. «'Sport Bild' und 'Bild' bleiben bei ihrer Darstellung und schreiben weiter über offene Fragen, statt sich bei Jatta in aller Form zu entschuldigen. Und die Vereine ziehen lediglich ihren Einspruch zurück», so der 51 Jahre alte gebürtige Hamburger. «Dabei haben sie die Situation eindeutig falsch eingeschätzt. Es gab keine Fakten, keine Beweise, also auch keinen Grund dafür.»

Dieter Hecking, meint Effenberg, sei für ihn schon jetzt Trainer des Jahres. «Es gibt viele Trainer, die taktisch gut sind, die Ahnung von Fussball haben - aber nur ganz wenige, die in der Menschenführung wirklich stark sind», befand Effenberg und lobte Hecking wie auch den HSV. «Was die Aussendarstellung sowie die soziale Kompetenz und Intelligenz angeht, ist der Verein (allerdings) nach langer Zeit ganz offensichtlich wieder erstklassig.»

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