Die FIFA-Generalsekretärin über ihren Job
In einem Exklusiv-Interview äussert sich die senegalesische FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura (56) über ihre bislang dreijährige Arbeit bei der FIFA.

Das Wichtigste in Kürze
- Fatma Samoura ist die Generalsekretärin bei FIFA.
- In einem exklusiv Interview verriet sie, was sie in der Zeit bei FIFA erreicht hat.
Fatma Samoura, wie beurteilen Sie die drei Jahre Ihrer Tätigkeit bei der FIFA? Gab es Aspekte in Ihrer Arbeit, die sie überraschten? Welche Erkenntnisse haben Sie aus Ihrer Tätigkeit gewonnen?
«Ich habe den Eindruck, dass die Zeit extrem schnell vergangen ist. Zwischen der Restrukturierung der FIFA, der Umsetzung der Reformen und der Strategie FIFA 2.0 hatte ich keine Zeit, mir Fragen zu stellen.»
«Ich tat einfach, was notwendig war, um die Administration in dieser Zeit zusammenzuhalten, um gemeinsam eine leistungsstarke FIFA zu erhalten. Nach den Skandalen im Zusammenhang mit der Vorgänger-Administration galt die FIFA-Marke als 'toxisch'. Es galt vorab, das Vertrauen der Partner wiederherzustellen.»
Fatma Samoura glaubt, dass es gelungen sei. Das Netto-Ergebnis von 1,2 Milliarden Dollar wäre auf 2,7 Millionen Dollar erhöht worden.
Weshalb übernahmen Sie den Job?
«Als mich FIFA-Präsident Gianni Infantino kontaktierte und mir den Posten anbot, stiess ich bei meinen damaligen UNO-Kollegen auf viel Skepsis. Immer wieder wurde ich auch gefragt, weshalb ich mir dies antun wolle.»
«Ich antwortete: 'Der Fussball besitzt eine unheimliche Macht. Es ist eine positive Kraft, und wir können das Leben der Menschen durch Fussball verändern.' In meinen 21 Jahren bei der UNO habe ich viele Staaten bereist, die Krisenherde waren. Sei es durch Hungersnöte oder Krieg.»
Überall wo sie gewesen sei, soll Fussball eine Möglichkeit für Trost gewesen sein. In Liberia sollen die Waffen nur aus zwei Gründen geruht haben: Wegen Regen oder wegen Fussball.
Wie sieht es seit Ihrem Amtsantritt mit der Frauenförderung bei der FIFA aus?
Samoura sei stolz dies sagen zu können: Der Wind des Wandels wehe durch die FIFA.
«Es sind so viele Frauen wie nie zuvor auf Direktionsebene tätig. Und wir unterstützen ein Programm, um die Entwicklung von Leadership durch Frauen im Fussball weiter voranzutreiben.»
Das Ziel sei, noch mehr Frauen auf Führungsebenen zu bringen.
«Wir wollten eine ausgewogenere Regionen-Vertretung aus allen Erdteilen bei der FIFA. Ich bin glücklich, sagen zu können, das wir dies erreicht haben. Heute sieht man bei der FIFA Gesichter aus Afrika, Asien, Ozeanien oder Südamerika an unserem Sitz und in unserer Organisation. Da ist eine Vielfalt vorhanden.»