Die deutsche Bundesliga scheint ein Goalie-Problem zu haben. Über die Hälfte der Clubs setzt auf ausländische Keeper. Davon stammt die Mehrheit aus der Schweiz.
Goalies
Die Schweizer Keeper Roman Bürki, Yann Sommer und Marwin Hitz (v.l.n.r.) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sind die Deutschen zu schlecht oder die Schweizer zu gut?
  • Die Goalie-Frage beschäftigt derzeit die Fussball Bundesliga.

Für die Schweiz ein Luxus-, für Deutschland ein ernsthaftes Problem. In der Bundesliga stellt sich derzeit die Frage nach starken einheimischen Torhütern. Zum Saisonstart stehen mehr ausländische als deutsche Goalies zwischen den Pfosten. Die Schweiz ist in dieser Hinsicht besonders stark vertreten.

Uli Stein: «Waren immer ein Land der Torhüter»

Mit Roman Bürki, Marwin Hitz (beide BVB) und Yann Sommer (Gladbach) haben gleich drei Schweizer die Chance, bei ihren Clubs die Nummer eins zu werden. Der ehemalige deutsche Nationaltorwart Uli Stein wird in der «SportBild» zitiert: «Ich frage mich auch, was los ist. Wir waren immer ein Land der Torhüter.»

Sind die Schweizer bessere Torhüter als die Deutschen?

Ein Blick auf die Bilanz der abgelaufenen Spielzeit zeigt, dass die Sorgen unseres Nachbarn nicht ganz unberechtigt sind. Mit Péter Gulácsi (Leipzig, 13) und Yann Sommer (13) haben zwei Ausländer die meisten Bundesliga-Spiele ohne Gegentor absolviert.

Dahinter folgt Bayerns National-Keeper Manuel Neuer (11), der allerdings nur 26 der 34 möglichen Partien bestritt. An vierter Stelle steht mit Roman Bürki (10) sogleich der nächste Schweizer Vertreter.

Torhüter
Sorgen in der Bundesliga für Furore: Sommer, Bürki und Hitz (v.l.n.r.). - Keystone

Stein meint: «Die Torhüter-Ausbildung ist in Ländern wie der Schweiz verbessert worden. Die Lücke zu Deutschland wurde geschlossen.» Der Ex-HSV-Keeper fügt aber an, dass man mit Neuer, ter Stegen, Leno, Trapp und Nübel immer noch Top-Torhüter in der Spitze habe. «Aber wir haben nicht mehr die Breite.»

Tim Wiese, ehemaliger Rückhalt von Werder Bremen, kritisiert die Ausbildung in Deutschland. «Es werden falsche Schwerpunkte gesetzt». Daher sei es mit dem Nachschub an Top-Goalies «mau geworden».

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