Ein deutsch-türkischer Fussballer wird auf der Autobahn bei Düren (D) beschossen. Der in Duetschland aufgewachsene 28-jährige Deniz Naki steht bei einem kurdischen Verein unter Vertrag. Er berichtet von Todesangst.
Ex-Bundesligaspieler Deniz Naki wurde auf einer deutschen Autobahn beschossen. (Bild: Deniz Naki, links im Dress von St. Pauli)
Ex-Bundesligaspieler Deniz Naki wurde auf einer deutschen Autobahn beschossen. (Bild: Deniz Naki, links im Dress von St. Pauli) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Bundesliga-Profi Deniz Naki wurde auf einer Autobahn aus einem fahrenden Auto beschossen.
  • Die Staatsanwaltschaft Aachen hat eine Untersuchung wegen eines versuchten Tötungsdelikts eingeleitet.
  • Naki spielt inzwischen für einen kurdischen Verein, ihm wurde bereits Terrorpropagande für die PKK vorgeworfen.
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Der deutsch-türkische Fussballprofi Deniz Naki ist eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Montag auf der A4 nahe Düren (D) von einem anderen Auto aus beschossen worden. «Ich habe mich sofort weggeduckt und bin dann rechts auf den Standstreifen gerollt. Ich hatte Todesangst», sagte der 28-Jährige der Onlineausgabe der «Welt». Die Schüsse seien aus einem schwarzen Kombi abgefeuert worden, der auf der linken Spur etwas zurückgesetzt gefahren sei.

Der schwarze Kombi sei nach den Schüssen weitergefahren. Bilder, die Naki dem Bericht zufolge nach dem Anschlag aufnahm, sollen Einschusslöcher am Fenster und nahe eines Reifens seines Wagens zeigen.

Die Polizei in Aachen hatte zuvor mitgeteilt, auf der A4 sei auf ein fahrendes Auto ein Schuss abgegeben worden, der Fahrer sei unverletzt geblieben. Zur Identität des Beschossenen gab es zunächst keine Angaben. Auch die Hintergründe des Zwischenfalls waren zunächst unklar. Nach Angaben eines Polizeisprechers vom Montagmorgen ermittelt die Staatsanwaltschaft Aachen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Die Hamburger Linke-Politikerin Cansu Özdemir berichtete auf Twitter von dem Vorfall.

Karriere in Deutschland

Der frühere Spieler des FC St. Pauli und des SC Paderborn, der in Düren aufwuchs, steht inzwischen bei dem kurdischen Verein Amed Sportif Faaliyetler unter Vertrag, der in der dritten türkischen Liga spielt. Naki wurde in der Türkei im Mai 2017 zu einer 18-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Ihm wurde Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgeworfen. Im Sommer vergangenen Jahres wurde Naki dem Bericht zufolge während eines Spiels von einem Zuschauer zusammengeschlagen.

Naki spielte früher unter anderem zusammen mit Mats Hummels und Jerome Boateng in der deutschen U21-Nationalmannschaft.

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