Carlo Ancelotti möchte den Gewaltausbrüchen auf den italienischen Spielfeldern ein Ende bereiten: «In Italien fehlt es an Kultur.»
Trainer Carlo Ancelotti bei einer Pressekonferenz.
Fussballtrainer Carlo Ancelotti will Massnahmen gegen Beleidigungen im Spiel ergreifen. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Trainer des SSC Neapel moniert den Umgang miteinander auf dem Spielfeld.
  • Schwere Beleidigungen und Gewalt gegen Schiedsrichter nehmen überhand.

Der ehemalige Bayern-Trainer Carlo Ancelotti fordert den Abbruch von Fussballspielen bei schweren Beleidigungen gegen Spieler, Trainer oder Schiedsrichter. Der Coach des SSC Neapel zeigte damit Verständnis für seinen Kollegen Jose Mourinho, der nach dem 2:1-Sieg von Manchester United in der Champions League bei Juventus Turin mit einer provokativen Geste auf anhaltende Beleidigungen durch Juve-Fans reagiert hatte.

«Wenn man Spiele bei Regen absagen kann, kann man Spiele auch bei Beleidigungen abbrechen. In Italien fehlt es an Kultur. Man denkt, dass ein Fussballmatch eine Schlacht ist», kritisierte Ancelotti laut Gazzetta dello Sport. «In England sind Beleidigungen unannehmbar. In Frankreich ist die Leidenschaft der Fans nicht so gross wie in Spanien oder Italien. In Spanien gibt es zwar eine starke Rivalität zwischen FC Barcelona und Real Madrid, es gibt aber nicht das Rüpelhafte wie in Italien», sagte Ancelotti.

Referee-Streik am Wochenende

In Italien tobt derzeit auch eine vehemente Diskussion um Angriffe auf Schiedsrichter in den unteren Ligen. Ein junger Unparteiischer aus Rom war am Wochenende von zwei Hooligans zusammengeschlagen worden, weil er einen Spieler des Feldes verwiesen hatte. Der 24-Jährige liegt noch im Krankenhaus.

Der Schiedsrichterverband AIA beschloss daraufhin einen Referee-Streik am kommenden Wochenende in den Amateurligen. Der AIA-Verband beklagte, dass in diesem Jahr 51 Schiedsrichter verletzt wurden. In der vergangenen Saison waren es insgesamt 451, in der Vorsaison 2016/2017 sogar 473.

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