Heiko Herrlich wird bei Bayer Leverkusen vor die Tür gestellt. Der 47-Jährige hat bereits gestern Samstagabend seine Kündigung erhalten.
FC Schalke 04 - Bayer Leverkusen
Leverkusens Trainer Heiko Herrlich steht vor dem Spiel gegen Schalke. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heiko Herrlich ist bei Leverkusen seinen Trainer-Job los.
  • Nachfolger wird Peter Bosz.

Taktische Mängel, emotionsloser Umgang mit Spielern und Problemen, keine erkennbaren Weiterentwicklung der Spieler: Die Vorwürfe gegen Leverkusen-Trainer Heiko Herrlich waren zahlreich. Nun zog die Clubführung die Reissleine und entlässt den 47-Jährigen.

Die Zweifel in der Chefetage Leverkusen an der Arbeit Herrlichs waren zu gross. Der Tabellen-Neunte hat nach 17 Spielen nur sieben Siege zu verzeichnen, dazu drei Unentschieden und sieben Niederlagen. Dabei konnte Herrlich vier der letzten fünf Ligaspiele gewinnen.

Rudi Völler, Geschäftsführer Sport, begründet auf der Webseite die Entscheidung: «Heiko Herrlich hat unserer Mannschaft im Vorjahr nach einer zuvor sehr schwierigen Saison wichtige Impulse verliehen und uns ins internationale Geschäft zurückgebracht. Leider ist mittlerweile eine Stagnation in der Entwicklung des Teams nicht mehr zu leugnen. Auch wenn wir zum Jahresende hin wieder den Anschluss an die internationalen Plätze hergestellt haben, befinden wir uns nach der insgesamt nicht befriedigenden Halbserie in einer Situation, die einen Trainerwechsel aus unserer Sicht notwendig macht.»

Die Chefs um Geschäftsführer Fernando Carro de Prada haben ihm aber offenbar nicht verziehen, dass er in der letzten Saison die Qualifikation für die Champions League kurz vor Schluss noch vergab. Rudi Völler und Sportdirektor Simon Rolfes wollten sich gestern nach dem 3:1-Sieg gegen Hertha nicht mehr zur Herrlich-Thematik äussern.

Peter Bosz
Trainer Peter Bosz von Dortmund sitzt 2017 vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen auf der Bank. - dpa

Herrlich hatte bei Leverkusen im Sommer 2017 übernommen. In der ersten Saison führte er Werkself in der Bundesliga auf Platz fünf und qualifizierte sich damit für die Europa League. Neuer Trainer wird Peter Bosz, der bis Dezember 2017 für Borussia Dortmund verantwortlich war.

Aus der Sicht von Sportdirektor Simon Rolfes steht Peter Bosz «für offensiven, temporeichen und begeisternden Fussball. Er hat immer eine besondere Passion bei der Arbeit mit jungen Spielern gezeigt. Peter passt auch deswegen hervorragend zu uns, denn wir setzen seit vielen Jahren darauf, hochtalentierte Nachwuchskräfte weiterzuentwickeln und sie auf Topniveau zu heben.» Und er unterstreicht: «Insbesondere mit Ajax Amsterdam hat er bewiesen, dass er junge Spieler verbessern, Mannschaften formen und auch international etablieren kann.»

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