Vor der fünftletzten Runde der Super League sind acht der zehn Mannschaften in den Abstiegskampf verwickelt. Um sich zu retten, braucht GC ein Wunder, St. Gallen mehr Stabilität und der FCZ mehr Tore.
FUSSBALL SUPER-LEAGUE
St. Gallen Trainer Peter Zeidler gestikuliert an der Seitenlinie, am Sonntag, 28. April 2019, beim Fussball Super-League Spiel zwischen dem FC St. Gallen gegen den FC Basel im Kybun-Park in St. Gallen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Plötzlich geistert das Abstiegsgespenst auch wieder durch die Ostschweiz.

Innerhalb von zwei Monaten ist der Vorsprung des FC St. Gallen auf den Barrageplatz von zwölf auf drei Punkte geschmolzen. «Die Situation ist ernst», mahnte Trainer Peter Zeidler vor dem Gang zu den Grasshoppers am Samstag.

Anfang März waren die St. Galler noch Vierte. Seither gewannen sie nur noch eines von acht Spielen. Sie verloren fünfmal und erzielten trotz offensiver Ausrichtung nur noch vier Tore. Fünf Runden vor Schluss liegen zwischen dem Tabellendritten Thun und dem Neunten Neuchâtel Xamax sieben Punkte. Ein Grund für Zeidler, Vorstand, Staff und Mannschaft am Vorabend des Spiels gegen GC zu einem gemeinsamen Abendessen einzuberufen.

Die Anspannung hat bei den St. Gallern spürbar zugenommen in den letzten zwei Wochen. Die Mannschaft spielt vergleichsweise attraktiv, sie ist aber in der Defensive anfällig und vorne ohne den in dieser Saison definitiv nicht mehr einsatzfähigen Cédric Itten zu ineffizient. Nach wie vor fehlt ihr ein stabiles Gerippe. Vincent Sierro, mit zehn Treffern der beste Torschütze, ist ein Formtief geraten.

Obwohl die St. Galler für die Gegner berechenbar geworden sind, hält Zeidler eisern an seinem 4-3-3-System fest. «Wir werden von unseren Prinzipien nicht abrücken», sagte er unter der Woche. Noch ist die Situation nicht alarmierend. Der Rückstand auf die Europacup-Plätze ist nur wenig grösser als der Vorsprung auf den Barrageplatz. Auch deshalb sagte Zeidler: «Für GC ist es ein Schicksalsspiel, für uns eine Reifeprüfung.»

Vielleicht sollten sich die Ostschweizer aber etwas von Xamax abschauen. Dort hat sich der von Stéphane Henchoz vorgenommene Systemwechsel nämlich ausbezahlt. Mit sechs Siegen aus zwölf Spielen haben sich die nun defensiver ausgerichteten Neuenburger unter dem Nachfolger von Michel Decastel eindrücklich zurückgemeldet. Vor Xamax' Auswärtsspiel beim schwächelnden Thun spricht das Formbarometer im Abstiegskampf wieder für die Westschweizer.

St. Gallen wünscht sich eine solche Stabilität. In Zürich hapert es derweil vor allem in der Offensive. GC schoss letztmals am 9. Dezember mehr als ein Tor in einem Spiel, der FCZ traf in dieser Zeitspanne auch nur in zwei Spielen mehr als einmal.

Die seit dem 25. November sieglosen, aber zuletzt immerhin sechsmal ungeschlagenen Grasshoppers sind kaum mehr zu retten. Sie brauchen in den verbleibenden fünf Spielen ein Wunder in Form von mindestens drei Siegen. Ungeachtet der misslichen Lage mit neun Punkten Rückstand auf den Barrageplatz und der Offensivflaute will sich GC-Trainer Uli Forte nicht vorzeitig geschlagen geben. «Aufgeben ist keine Option. Wir kämpfen bis zum Schluss», sagte er und ging vehement gegen die Resignation vor, die sich unter den Spielern breitmachte. Dank des eingereichten Rekurses kann gegen St. Gallen auch Marco Djuricin mithelfen. Der Österreicher ist GCs bester Torschütze in dieser Saison - mit fünf Treffern.

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