Torfall von Madrid jährt sich zum 25. Mal

Am 1. April 1998 sorgte ein Tor in der Champions League für Schlagzeilen. Der «Torfall von Madrid» ging in die Geschichte ein.

Das Wichtigste in Kürze

76 Minuten verzögerte sich der Anpfiff zwischen Real und dem BVB am 1. April 1998.
Der Torfall von Madrid ging vor 25 Jahren in die Geschichte ein.

Das Estadio Santiago Bernabeu in Madrid hat viele legendäre Fussballspiele erlebt. Aber auch ein ganz aussergewöhnliches am 1. April 1998.

Vor dem Beginn des Halbfinalduells zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund in der Champions League fiel ein Tor um. Im Anschluss versuchten sich eine Handvoll Verzweifelte als Hobby-Handwerker.

Unterdessen improvisierten Günther Jauch und Marcel Reif bei der RTL-Live-Übertragung während der Wartezeit. Ihnen gelang eine Moderations-Glanzleistung, die später unter anderem mit dem Grimme-Preis bedacht wurde.

Erinnern Sie sich noch an den Torfall von Madrid?

Dass dieser 1. April 1998 in die Fussball-Geschichte eingehen sollte, war den übermütigen Real-Fans zu «verdanken».

Die heissblütigsten Anhänger der Königlichen waren schon vor dem Spiel ausser Rand und Band. Und zwar so, dass ein Schutzzaun, an dem das Tor befestigt war, in Richtung Zuschauerränge abknickte. Und das Torgehäuse mit umriss.

Es folgten skurrile Szenen. Der Schiedsrichter schickte die Mannschaften zurück in die Kabine. Helfer versuchten irgendwie, das Tor zu reparieren – vergebens.

Ein Ersatztor war im weltberühmten Bernabeu nicht aufzutreiben. Also musste eines vom Trainingsgelände Reals her. Mit einem Kastenwagen und unter Mithilfe der Fans konnte das Tor dann schliesslich beschafft werden. Das Spiel begann mit 76-minütiger Verspätung.

Real gewann mit Trainer Jupp Heynckes 2:0. Ein paar Wochen später gelang der Mannschaft von «Don Jupp» der Sieg in der Königsklasse.

Das sagte Marcel Reif nach dem «Torfall von Madrid»

Jauch und Reif liefen während der Unterbrechung zur journalistischen Höchstform auf. Es fielen Sätze wie «Noch nie hätte ein Tor einem Spiel so gutgetan» (Reif). Oder auch «Das erste Tor ist schon gefallen» (Jauch).

«Ich weiss, dass ich damals die ersten fünf Minuten irgendeinen Stuss dahergeredet habe. Weil ich nicht wahrhaben wollte, dass das Tor umfällt», erinnerte sich Reif später. Beide erhielten später auch den Bayerischen Fernsehpreis.

Die Fernsehzuschauer fühlten sich offenbar bestens unterhalten. 12,76 Millionen Zuschauer waren während der Unterbrechung dabei. Beim eigentlichen Spiel hingegen nur noch sechs Millionen.