Der türkische Fussball wird von einem Prügel-Skandal überschattet. Der attackierte Schiedsrichter Halil Umut Meler (37) konnte nun das Spital verlassen.
Halil Umut Meler
Der Schiedsrichter Halil Umut Meler (r.) konnte das Spital wieder verlassen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Halil Umut Meler wurde bei einem Liga-Spiel in der Türkei verprügelt.
  • Der 37-Jährige konnte das Spital nach zwei Tagen wieder verlassen.

Die Szenen nach dem Spiel zwischen MKE Ankaragücu und Rizespor in der türkische Süper Lig gingen um die Welt. Schiedsrichter Halil Umut Meler wurde unmittelbar nach Schlusspfiff von Club-Präsident Faruk Koca (59) niedergeschlagen.

Am Boden liegend malträtierten mehrere Personen den Unparteiischen mit Fusstritten. Der 37-Jährige erlitt einen Jochbein-Bruch und musste ins Spital gebracht werden.

In einem Spiel der türkischen Süper Lig kommt es zu wüsten Szenen. - Twitter/@CorettaS40602

Die gute Nachricht: Am Mittwoch, zwei Tage nach der Brutalo-Attacke, konnte Meler die Klinik wieder verlassen. Bilder zeigen ihn leicht lächelnd.

Der Übeltäter ist von seinem Amt zurückgetreten und wurde verhaftet. Der Spielbetrieb in der Süper Lig wird vorerst ausgesetzt. Der türkische Verband hat «strengste Konsequenzen» angekündigt.

Süper Lig
Schiedsrichter Halil Umut Meler wird von Ankara-Präsident Faruk Koca zu Boden geschlagen.
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Der Unparteiische wird danach sogar mit Fusstritten eingedeckt.
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Erst mit einem grossen Sicherheits-Aufgebot kann er das Feld verlassen.
Halil Umut Meler
Halil Umut Meler liegt nach der Prügel-Attacke im Spital.
Halil Umut Meler
Der Schiedsrichter Halil Umut Meler (r.) konnte das Spital am Mittwoch wieder verlassen.

Schiri-Legende Collina: «Krebs für den Fussball»

Auch Schiedsrichter-Legende Pierluigi Collina meldet sich auf X zu Wort. «Ein Schiedsrichter darf nicht angegriffen werden, egal welche Entscheidung er getroffen hat, selbst wenn sie falsch ist. Sein oder ihr Auto darf nicht wegen eines Elfmeters in die Luft gesprengt oder angezündet werden. Leider ist dies keine Übertreibung» schreibt er.

Solcher Missbrauch gegenüber Unparteiischen sei «Krebs», der dem Fussball das Leben kosten würde. Es liegt in der Verantwortung all derer, die dieses schöne Spiel lieben, etwas zu unternehmen. Bevor es zu spät ist», schreibt der 63-jährige Italiener.

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