Der erfahrene Trainer Peter Neururer will vertragslose Fussballer in einer schweren Zeit angesichts der Corona-Pandemie auch mit seinem umfangreichen Netzwerk bei der Suche nach neuen Arbeitgebern unterstützen.
Peter Neururer leitet zum dritten Mal das VDV-Camp. Foto: David Inderlied/dpa
Peter Neururer leitet zum dritten Mal das VDV-Camp. Foto: David Inderlied/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Peter Neururer will vertragslose Profi-Fussballer unterstützen.
  • Der Kult-Trainer hat sich ein umfangreiches Netzwerk aufgebaut.

«In der jetzigen Situation von Optimismus zu reden, ist schwer. Die Lage in Deutschland war noch nicht so schlecht wie jetzt», sagte der einstige Bundesliga-Coach zum Auftakt des 18. Camps der Spielergewerkschaft VDV für vertragslose Fussballer.

Der 65-Jährige, der in der Sportschule Wedau bei der Ankunft einen Mund-Nasen-Schutz mit lachendem Mund trug, versuchte, Aufbruchstimmung zu verbreiten. «Mein grosser sportlicher Ziehvater Horst Hrubesch hat mich bereits angerufen und gesagt, auf welcher Position er für die HSV-Nachwuchsmannschaft Bedarf habe», berichtete Neururer. Der einstige Stürmerstar und erfolgreiche DFB-Juniorentrainer Hrubesch übernimmt beim Zweitligisten Hamburger SV die Nachwuchsabteilung.

Neururer betreut zum dritten Mal nach 2017 und 2018 das VDV-Camp. Er sprang kurzfristig für Jürgen Kramny ein, der die U19 von Eintracht Frankfurt übernommen hat. Für das diesjährige Camp haben 35 Spieler aus der 3. Liga, der Regionalliga sowie aus dem Juniorenbereich gemeldet. «Ich habe über 600 Spiele als Trainer machen dürfen, da ist es für mich selbstverständlich, etwas wieder zurückzugeben», sagte Neururer.

Tests auf das Coronavirus wird es für die Teilnehmer am mehrwöchigen Camp nicht geben. Man sei nicht in der Lage, die Spieler «zwei- oder dreimal zu testen», sagte Lars Kindgen als einer der Geschäftsführer der Spielergewerkschaft VDV.

Im Rahmen der allgemeinen Verhaltensmassregeln seit dem Beginn der Corona-Pandemie seien aber auch für den Lehrgang besondere Vorkehrungen getroffen worden. So erhält jeder Teilnehmer ein Einzelzimmer, zieht sich dort um und duscht auch dort nach dem Training. Besprechungen werden im Freien abgehalten, die Bälle regelmässig desinfiziert und die Mahlzeiten ausschliesslich im Kreis der Mannschaft eingenommen. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im Gebäude sei ebenfalls obligatorisch. Zu dem werde im Rahmen einer Leistungskontrolle im Rehazentrum des Bundesligisten Schalke 04 die Gesundheit der Spieler gecheckt.

Das Camp dauert drei Wochen, in denen die vertragslosen Spieler unter Profibedingungen trainieren und sich für potenzielle Engagements fit machen. Trainiert wird von Montags bis Donnerstag, am Wochenende sind die Spieler zuhause. Das Camp wird von der Deutschen Fussball Liga (DFL) und einem Sportartikelhersteller unterstützt. Laut VDV sei es in den vergangenen Jahren gelungen, durchschnittlich «80 Prozent» der Teilnehmer unterzubringen.

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