Bei dem 1. FSV Mainz 05 sehen die Feiertage nicht sehr fröhlich aus. Die Bundesligisten stecken zurzeit tief in einer Krise.
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Die Mainzer Mannschaft jubelt nach dem Treffer von Jean-Paul Boëtius (3.v.l) zum 1:0 im Spiel gegen den VfL Bochum. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Bundesligist 1. FSV Mainz 05 läuft aktuell nicht alles rund.
  • Für Vorstandschef Stefan Hofmann waren die Weihnachten nicht sehr erholsam.
  • Der Verein sucht verzweifelt nach einem Ausweg aus der Krise.

Das Pokal-Aus gegen Zweitligist Bochum ist für 1. FSV Mainz 05 der negative Schlusspunkt eines verkorksten Jahres. Über die Weihnachtstage muss sich der Verein neu aufstellen, um die Krise im nächsten Jahr meistern zu können.

Trainer Jan-Moritz Lichte verabschiedete sich nach der bitteren Pokalpleite des 1. FSV Mainz 05 gegen den VfL Bochum in ein Weihnachtsfest voller Ungewissheit.

1. FSV Mainz 05: Frust wegen Pokal-Aus

Und auch Vorstandschef Stefan Hofmann hatte die leise Hoffnung auf besinnliche Feiertage endgültig begraben. «Es wird kein normales Weihnachten, wir werden die Köpfe zusammenstecken und viel telefonieren. Danach entscheiden wir.» Das kündigte Hofmann schnelle Antworten auf die drängenden Fragen nach einem neuen Sportchef und der Zukunft von Lichte an.

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Der Trainer von 1. FSV Mainz 05, Jan-Moritz Lichte. - dpa

Das Pokal-Aus gegen den Fussball-Zweitligisten aus Bochum durch ein 0:3 im Elfmeterschiessen hat den Frust im gesamten Verein erneut verstärkt. «Es ist jetzt ganz wichtig, dass klare Entscheidungen getroffen werden», sagte Lichte.

Erst müsse zügig ein Nachfolger von Sportvorstand Rouven Schröder, dessen Vertrag am Dienstag aufgelöst worden war, installiert werden. «Danach muss der Verein die Entscheidung treffen, ob die Zusammenarbeit mit mir zukunftsträchtig ist», sagte Lichte. «Ich muss abwarten.»

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Die Bochumer Mannschaft schöpft Hoffnung nach dem Anschlusstreffer zum 2:1. - dpa

Viel spricht nicht für den 40-Jährigen. In der Bundesliga holte er mit dem Tabellenvorletzten nur sechs Punkte, nun folgte auch noch der Pokal-Knockout. Der FSV verspielte dabei am Mittwochabend in der regulären Spielzeit eine 2:0-Führung durch Tore von Jean-Paul Boëtius und Danny Latza.

Das Team konnte in der Verlängerung eine 25-minütige Überzahl nach der Roten Karte für Bochums Torwart Manuel Riemann nicht nutzen. Vom Punkt versagten dann Adam Szalai, Kevin Stöger und Jean-Philippe Mateta die Nerven.

Christian Heidel ist Wunschkandidat

«Das war ein Sinnbild für das, was wir seit Wochen erleben. Ich bin sehr, sehr enttäuscht», sagte Lichte und stellte ernüchtert fest: «Was wir als Mannschaft auf den Platz bringen, ist zu wenig.»

Ähnlich kritisch bewertete Abwehrspieler Alexander Hack die Situation: «Wenn wir nicht wollen, können wir keine Spiele gewinnen. Wir haben jetzt ein paar Tage, darüber nachzudenken.»

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Der frühere Manager Christian Heidel von Schalke 04 gilt als Favorit des FSV Mainz 05 für den Posten des Sportvorstandes. - dpa

Viel Zeit, die Defizite zu beheben, bleibt nicht. Schon am 3. Januar geht es in der Bundesliga weiter – ausgerechnet beim Branchenprimus FC Bayern München. Hofmann hofft daher auf eine schnelle Zusage von Christian Heidel, dem absoluten Wunschkandidaten für den Posten des Sportvorstandes.

«Ich werde über Weihnachten öfter mit ihm telefonieren. Er muss jetzt das grundlegende Bekenntnis ablegen, wovon ich ausgehe und was ich hoffe», sagte der Mainz-Boss.

Fans wenden sich ab

Heidel kennt den 1. FSV Mainz 05 bestens. Er hatte aus dem einstigen Zweitligisten in seiner 24-jährigen Amtszeit als Manager einen stabilen Bundesligaverein geformt. Nun soll der 57-Jährige den drohenden Absturz in die Zweitklassigkeit abwenden.

«Wir sind sportlich seit eineinhalb Jahren sehr instabil und müssen damit leben, dass sich viele Fans abwenden. Dass wir uns Gedanken machen, wie wir dem entgegenwirken können und dann auf Christian Heidel kommen, ist wohl nachvollziehbar.» Das sagte Hofmann. Jetzt fehlt nur noch die Zusage des neuen Hoffnungsträgers.

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