Granit Xhaka: «Fahren nicht nach München, um nur zu verteidigen»

Drei Siege, neun Punkte und sogar ein minimal besseres Torverhältnis: Bayer Leverkusen liegt vor dem direkten Duell in München vor den Bayern. Und geht auch verbal in die Offensive.

«Wir haben keine Angst und fahren nicht nach München, um nur zu verteidigen.» Das sagte Nati-Captain Granit Xhaka nach dem beeindruckenden 5:1 gegen Aufsteiger Darmstadt: «Wir wollen auch gegen so eine starke Mannschaft was holen, um zu sehen, wo wir wirklich stehen.»

Eine solche Standort-Bestimmung war das Spiel beim Rekordmeister für die Werkself in den vergangenen Jahren oft. Allerdings meist mit ernüchterndem Ausgang.

«Diesmal habe ich aber das Gefühl, dass wir sehr gefestigt sind», so Jonathan Tah. Der Verteidiger trat mit Bayer achtmal in München an und verlor sechsmal.

«Die Mannschaft hat sich verändert», sagt Tah. «Sie hat mehr Erfahrung, wir haben viel Selbstvertrauen und genau das dürfen wir haben. Deshalb haben wir natürlich den Anspruch, auch dort zu gewinnen.»

Die grössere Ehrfurcht scheint aktuell bei den Münchnern zu liegen. Trainer Thomas Tuchel sagt nach dem 2:1 in Mönchengladbach: «Das wird auf jeden Fall ein Brocken.»

Bayer-Trainer Xabi Alonso glaubt an einen guten Zeitpunkt für das Kräftemessen mit dem Serienchampion. «Wir gehen da in einem guten Moment hin. Nach drei Siegen und drei guten Spielen», so der 41-Jährige.

«Das wird eine grosse Herausforderung in der Allianz Arena», sagte der frühere Bayern-Star. «Aber wir haben eine gute Energie und viel Selbstvertrauen. Wir wollen so weitermachen und werden sehen, was passiert.»

Erst einmal traf Alonso, den viele auf lange Sicht auch als Bayern-Coach erwarten, als Trainer auf seinen Ex-Club. Und da sorgte er für mächtig Theater in München.

Am 19. März besiegte er die Bayern mit Leverkusen mit 2:1. Es war das letzte Spiel von Julian Nagelsmann als Bayern-Coach.

Alonso leistet weiter überragende Aufbauarbeit bei Bayer. Sportchef Simon Rolfes holte im Sommer Spieler wie Granit Xhaka, Jonas Hofmann oder Victor Boniface. Diese scheinen offenbar genau die fehlenden Puzzleteile zu sein.

Coach Alonso daraus in kürzester Zeit ein funktionierendes Team gebaut. «Dem Trainer gebührt das grösste Lob», sagte Boniface: «Es fühlt sich an, als würden wir schon ewig zusammenspielen.»