Der frühere Fifa-Präsident Joseph Blatter (86) hat mögliche eigene Fehler bei der Kommerzialisierung des Fussballs eingeräumt.
Sepp Blatter
Einsichtig: Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter zeigt sich teilweise einsichtig.
  • Der Walliser gibt zu, dass die Entwicklung des Fussballs ausser Kontrolle geraten ist.

In einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit» bezeichnete der 86 Jahre alte Schweizer seinen Einstieg beim Fussball-Weltverband als «die Geburtsstunde von etwas, was so gross geworden ist, dass es ausser Kontrolle geriet».

Blatter erklärte in dem Interview, er habe «versucht, das Geschäft zu kontrollieren», sei aber immer wieder «am wirtschaftlichen Wert des Fussballs und an der Politik» gescheitert.

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Sein brasilianischer Vorgänger João Havelange habe vielleicht recht damit gehabt, dass es nicht gelungen sei, den Fussball vor wirtschaftlicher und politischer Einflussnahme zu beschützen. Havelange habe ihm einmal gesagt: «Sepp, du hast ein Monster geschaffen.»

Er habe versucht, dem Fussball immer zu dienen, betonte Blatter und fügte an: «Wenn ich ihm damit geschadet habe, dann tut es mir leid.»

Sepp Blatter
Sepp Blatter und der damalige Fifa-Präsident João Havelange im Jahr 1992. - keystone

Die kommende Weltmeisterschaft mit 48 Nationen und die Pläne, die Club-WM künftig mit 32 Teilnehmern auszuspielen, stellen aus Blatters Sicht eine Überkommerzialisierung dar. «Es wird versucht, immer mehr aus der Zitrone zu pressen», sagte er.

Die Vergabe der zu Ende gegangenen WM nach Katar bezeichnete Blatter erneut als Fehler und übte ein weiteres Mal scharfe Kritik an seinem Nachfolger Gianni Infantino. Dieser war nach Blatters Rücktritt infolge einer Sperre durch die Fifa-Ethikkomission 2016 zum Nachfolger gewählt worden.

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