FC Barcelona: Riesige Geldsorgen wegen Transfer-Schulden

Der FC Barcelona befindet sich in einer Krise – sportlich, aber vor allem finanziell. Dass die Katalanen nicht im Geld schwimmen, ist allen bewusst. Das Ausmass wird aber erst mit dem jetzt veröffentlichten jährlichen Finanzreport bewusst.

Die Gesamtschulden des Gross-Clubs belaufen sich demnach auf unfassbare 1,27 Milliarden Franken. Erstmals in der Geschichte Barcelonas durchbricht der Schuldenberg die Milliarden-Grenze.

Von diesem Betrag müssen 787 Millionen kurzfristig abbezahlt werden. Die Barça-freundliche Zeitung «El Mundo» schreibt, der Verein stehe «am Rande des Bankrotts».

Die Corona-Pandemie spielt dem FC Barcelona natürlich nicht in die Karten. Doch auch andere Aspekte sind für die beängstigende Situation verantwortlich. Darunter die horrenden Transferausgaben in den letzten Jahren und die damit verbundenen XXL-Gehälter.

Um den Erfolg zurückzubringen, investierte der Club in den letzten Jahren 74 Prozent der Einnahmen für Spieler, Trainer und Mitarbeiter. Aufgrunddessen droht Barça nun weiteres Ungemach: Laut Regelungen der spanischen «La Liga» darf dieser Anteil nur 70 Prozent betragen. Es könnte eine weitere Geldstrafe folgen.

Zudem kommen Altlasten dazu: Über 200 Millionen Franken schuldet Barcelona anderen Clubs aufgrund von vergangenen Transfers. An erster Stelle steht der FC Liverpool, dem die Katalanen noch über 40 Millionen Schulden. Unter anderem fordern auch Ajax Amsterdam und Bayern München Kohle.

Das wohl grösste Problem bleiben aber die fälligen Rückzahlungen an die Banken. 286 Millionen Franken müssen die Katalanen bis zum 30. Juni an verschiedene Finanzinstitute zurückzahlen. Obwohl man kaum Einnahmen hat.

Der Plan: Laut «Football Espana» will der fünffache Champions-League-Sieger auf Zeit spielen. Demnach hat der FC Barcelona die Banken um eine Ausnahmegenehmigung gebeten, um die Schulden-Rückzahlung zu verzögern. So könnte die baldige Insolvenz (vorerst) verhindert werden.