Effiziente Bayern entscheiden gegen RB den Titelkampf

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Deutschland,

Die nächste Meisterschaft ist Bayern München nach dem Sieg in Leipzig kaum noch zu nehmen. Dabei zeigte der Rekordmeister im Spitzenspiel ein anderes Gesicht, setzte auf Effizienz statt Dominanz.

Es geht auch ohne Robert Lewandowski: Bayern München hat in Leipzig mit 1:0 gewonnen. Foto: Alexander Hassenstein/Getty POOL/dpa
Es geht auch ohne Robert Lewandowski: Bayern München hat in Leipzig mit 1:0 gewonnen. Foto: Alexander Hassenstein/Getty POOL/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Hansi Flicks müde Titeljäger Verfolger RB Leipzig endgültig abgehängt hatten, offenbarte der Trainer des FC Bayern München seinen Psychotrick für das Finale um die Schale.

«Wir haben uns gesagt, es ist ein Endspiel. Und da haben wir in den letzten neun Monaten bewiesen, dass wir das können», sagte der 56-Jährige und sendete gleich noch ein paar Grüsse an die aufstrebenden Leipziger: «Wir wollten mit dem Sieg ein Zeichen setzen.»

Das Zeichen: Freude für die Bayern-Fans, Langeweile für den Rest der Republik. Denn auch ohne ihren verletzten Weltfussballer Robert Lewandowski sind die Bayern auf nationaler Ebene nicht zu knacken. Fehlt der Superstar, hilft eben wie beim 1:0 in Leipzig Siegtorschütze Leon Goretzka aus. Sieben Punkte Vorsprung vor RB sind es nun sieben Spieltage vor Schluss. In der Geschichte der Bundesliga hat sich das bisher kein Tabellenführer mehr nehmen lassen.

Der Gegner erkannte das neidlos an. «Grundsätzlich brauchen wir nicht drumherum reden. Das Thema hat sich erledigt», sagte Leipzigs Coach Julian Nagelsmann. Glückwünsche gab es allerdings nur zum Sieg, nicht zur Meisterschaft. Vorerst. «Da gratuliere ich erst, wenn es passiert ist. Das gehört sich so.» Vielleicht geht ja doch noch was.

Die Bayern mühten sich redlich, dass ihnen nichts rausrutscht zum eigentlich entschiedenen Titelkampf. Manuel Neuer sprach von einem wichtigen Schritt, und dass man sich das jetzt nicht mehr nehmen lassen wolle. Goretzka verwies auf den Spielplan. «Es sind noch 21 Punkte zu vergeben. Es war ein grosser Schritt, aber noch nicht der entscheidende», sagte der Mittelfeldspieler. Nach 38 Minuten war der 26-Jährige im Rücken der RB-Abwehr wunderbar von Thomas Müller bedient worden und hatte den Ball ins Tor gewuchtet.

Goretzka musste liefern, schliesslich hatte Müller seine freie Zeit in der Länderspielpause genutzt und ihm den Spitznamen «Scoretzka» verpasst. «Er hat wohl ein bisschen Langeweile gehabt», sagte Goretzka und thematisierte zugleich die keineswegs überragende Vorstellung der Bayern: «Man hat gesehen, dass uns zum Ende die Kräfte gefehlt haben. Da muss man es verstehen, in der eigenen Hälfte zu verteidigen.»

Regelrecht eingeschnürt wurde der Rekordmeister über weite Strecken der zweiten Halbzeit von Leipzig. Und deshalb liess es die Nagelsmänner ziemlich ernüchtert zurück, dass in diesem Bundesliga-Gipfel viel mehr möglich gewesen wäre. Hätte RB nur die Effizienz der Bayern gehabt. «Es war der kleine Unterschied, dass die aus einer Chance das Tor machen», sagte Kapitän Marcel Sabitzer. Man habe dominant gespielt und sei richtig gut gewesen. «Wenn du dann kein Tor machst, dann tut das richtig weh. Man muss einfach in so einem Spiel einen machen.»

Mehr Torabschlüsse, mehr Pässe, mehr Ballbesitz, mehr Ecken, mehr gelaufene Kilometer. Bis auf eine entscheidende Stelle lesen sich die Statistiken wunderbar für Leipzig. «Am Ende des Tages müssen wir halt ein Tor machen», betonte Nagelsmann. Der 33-Jährige hat nun die Aufgabe, die Spannung in der Mannschaft hoch zu halten. Schliesslich hat man noch die Chance auf das Pokalfinale.

Da bei den Bayern das Thema Meisterschaft durch ist und Paris Saint-Germain in der Champions League am Mittwoch als schlagbar gilt, gibt es an der Säbener Strasse andere Themen. Hansi Flicks mögliche Zukunft als Bundestrainer ist eines davon. Flick selbst äusserte sich nicht, gab allerdings auch kein klares Statement zu der Zeit über die Saison hinaus ab.

Auch der designierte Bayern-Chef Oliver Kahn behielt den Blick auf der aktuellen Saison. «Ich habe in den vergangenen Wochen das eine oder andere Gespräch mit Hansi gehabt und konnte in diesen Gesprächen nicht feststellen, dass er da grosse Tendenzen hat, was die Nationalmannschaft anbelangt», sagte der frühere Nationaltorwart. Flick wolle sich auf die laufende Saison konzentrieren. So räumt man ein Thema nicht ab.

Über Müller redete Flick dagegen gern. Die erneut starke Vorstellung bestätigte die, die eine Rückkehr des Rio-Weltmeisters in die Nationalmannschaft fordern. «Thomas Müller spielt eine sensationelle Saison. Er ist wichtig für uns, kann wichtig für andere Mannschaften sein, aber das muss Joachim Löw entscheiden, er hat seine Vorstellung», sagte Flick.

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