Zwischen dem DFB und der FIFA schwelt ein Konflikt. Von einer Funkstille mit FIFA-Chef Infantino will DFB-Präsident Neuendorf aber nichts wissen.
FIFA-Präsident Giovanni Infantino (l) und DFB-Präsident Bernd Neuendorf.
FIFA-Präsident Giovanni Infantino (l) und DFB-Präsident Bernd Neuendorf. - Federico Gambarini/dpa

Trotz der jüngsten Streitigkeiten mit dem Fussball-Weltverband will DFB-Präsident Bernd Neuendorf den FIFA-Chef Gianni Infantino künftig nicht mit Schweigen strafen. Es gebe immer Konflikte und Meinungsverschiedenheiten, sagte der Präsident des Deutschen Fussball-Bundes bei MagentaTV. Diese dürften aber nicht auf der persönlichen Ebene ausgetragen werden. «Das heisst nicht, dass wir in Zukunft nicht miteinander sprechen. Das wäre auch unprofessionell», betonte Neuendorf.

Er wisse nicht, ob das Verhältnis zu Infantino wegen der Auseinandersetzungen um die Katar-WM und das Verbot für die «One Love»-Kapitänsbinde angespannt sei. Er kenne solche Situationen aus seiner politischen Vergangenheit, sagte der frühere SPD-Funktionär. Daher sei er «ganz offen, weiter den Dialog» mit Infantino zu führen.

Streit um «One Love»-Binde

Zuletzt waren der DFB und die FIFA aneinandergeraten, weil der Weltverband einem Bündnis von sieben europäischen Verbänden das Tragen der «One Love»-Binde untersagt hatte. Diese soll ein Symbol für Vielfalt und Meinungsfreiheit sein. Zudem zeigte sich Neuendorf als Kritiker der WM in Katar und macht sich für die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für die Arbeitsmigranten stark, die auf den WM-Baustellen zum Einsatz gekommen waren. Katar steht auch wegen des Umgangs mit den Gastarbeitern in der Kritik.

Kurz vor Beginn der WM hatte der DFB verkündet, den umstrittenen Infantino nicht für eine Wiederwahl zu nominieren. Dies sei «ein sehr deutliches Zeichen», versicherte Neuendorf. Allerdings kann der FIFA-Präsident als einziger Kandidat auf die Unterstützung fast aller anderen Verbände setzen.

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