Arbeitsminister Heil: Fussball mit Masken «nicht vorstellbar»

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Deutschland,

Der Vorschlag einer Maskenpflicht für Fussballer hat für Wirbel gesorgt. Nun erteilt der dafür zuständige Arbeitsminister der Idee eine Absage.

Fussballspiele mit Masken kann sich Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nicht vorstellen. Foto: Kay Nietfeld/dpa
Fussballspiele mit Masken kann sich Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nicht vorstellen. Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Maskenpflicht für Bundesliga-Fussballer ist vorerst vom Tisch.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sprach sich gegen den Vorschlag von Mitarbeitern seines Hauses für den Fall einer Fortsetzung der Saison aus.

«Ich halte Spiele mit Masken nicht für vorstellbar», sagte der SPD-Politiker der «Bild am Sonntag» und ergänzte: «In gemeinsamen Gesprächen mit der Deutschen Fussball Liga wird derzeit konstruktiv an anderen praktikablen Lösungen gearbeitet.»

Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet, dass das Arbeitsministerium prüfe, Profis zum Schutz gegen das Coronavirus mit Mund-Nasen-Schutz spielen zu lassen. Ein Ministeriumssprecher hatte dazu gesagt, dass es ein internes Papier zum Hygienekonzept der Deutschen Fussball Liga (DFL) gebe und darauf verwiesen, dass es sich lediglich um einen ersten Entwurf auf Arbeitsebene handele.

Heil verwies nun darauf, dass Profi-Fussballer und Vereinsmitarbeiter auch Arbeitnehmer seien: «Deshalb gilt auch für sie der Arbeitsschutz.» Die Vorstellungen der DFL «bedürfen daher einer genauen Prüfung». Sein Ministerium sei bei der Frage eines Neustarts der Liga allein für die Bewertung des Arbeitsschutzes zuständig.

Profis und Funktionäre hatten ablehnend auf den Vorschlag reagiert. «Ich kann es mir nicht vorstellen, mit einer Gesichtsmaske zu spielen, ich glaube, das ist nicht umzusetzen», sagte Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic der ARD-«Sportschau». Ähnlich äusserte sich Jörg Schmadtke, der Sportchef des VfL Wolfsburg. «Ich habe schon vieles gehört und kann mir vieles vorstellen. Aber da fehlt mir ein bisschen die Vorstellungskraft, ob das wirklich ernst gemeint ist», sagte Schmadtke im Podcast «Der Sechzehner».

Auch Experten hatten solche Ideen in Zweifel gezogen. «Mit einem infektionssicheren Mundschutz können sie nicht lange Sport machen. Da haben sie deutliche Atemeinschränkungen. Und ein anderer Mundschutz, der nur lose vor dem Gesicht hängt und bei Zweikämpfen möglicherweise verloren geht, hilft nichts», hatte Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie in Essen, in einem dpa-Gespräch gesagt.

Die Task Force der DFL für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs hatte eine Maskenpflicht nicht erwogen. «Wenn Spieler mit Masken spielen würden, das fände aus meiner Sicht keine Akzeptanz», sagte der Leiter der Arbeitsgruppe, DFB-Chefmediziner Tim Meyer, der dpa.

Als Alternative wird im Ministeriumsentwurf laut «Spiegel» eine Dauer-Quarantäne für alle am Spielbetrieb beteiligten Personen bis zum Ende der Saison vorgeschlagen. Die Isolation könne beispielsweise in ausreichend grossen Hotels stattfinden. Dazu hatte Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI), gesagt: «Was die Überlegungen angeht, das mit einer Quarantäne zu lösen: Das scheinen mir durchaus vernünftige Überlegungen zu sein.»

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