Alisha Lehmann: Nati-Spielerin löst Twitter-Debatte aus

Am Sonntag qualifiziert sich die Schweizer Frauen-Nati dank einem 0:0 gegen Neuseeland für den WM-Achtelfinal. Eine Szene kurz nach Abpfiff sorgt im Netz für Wirbel.

Was ist passiert? Kaum ist die Partie zu Ende, läuft Angreiferin Alisha Lehmann mit einem Smartphone über das Feld und filmt sich dabei. Das kommt nicht überall gut an.

Am Verhalten der Bernerin stört sich beispielsweise Laurent Favre, Sportchef der Zeitung «Le Temps». Auf Twitter schreibt er: «Alisha Lehmann musste ihr Influencer-Leben unterbrechen, um etwa 20 Minuten lang bei Schweiz gegen Neuseeland zu spielen.»

Mit seinem Kommentar löst der Journalist auf Twitter eine Debatte aus. Ist Lehmann mehr Influencerin oder Fussballerin?

Hintergrund: In den sozialen Medien ist Lehmann erfolgreicher als jede andere WM-Teilnehmerin. Auf Instagram folgen ihr rund 14 Millionen Menschen. Jeder Post der 24-Jährigen ist über 270'000 Franken wert.

Sportlich gesehen spielt die Nati-Stürmerin an der WM bisher nur eine Nebenrolle. Gegen Neuseeland und die Philippinen wird sie in der Schlussphase eingewechselt. Das Norwegen-Spiel sieht sie komplett von der Bank aus.

Dass sie kurz nach Schlusspfiff mit dem Smartphone umherläuft, wird von Kritikern umgehend mit ihrer Social-Media-Aktivität begründet. Das zeigt der Tweet von Favre.

In diesem bestimmten Fall hat Lehmanns Handeln aber einen anderen Grund. Laut «CH Media» hat sie nach Abpfiff nämlich nicht für ihre eigenen Kanäle gefilmt, sondern für jene der Nati.

Die Instagram-Seite des Teams zeigt wenig später, dass dem wirklich so ist. Auf einem Video jubelt Lehmann mit ihren Mitspielerinnen über die Achtelfinal-Quali. «Point of View: You’re qualified for the Round of 16», steht neben Beitrag.

Alisha Lehmann ist unbestritten die bekannteste Schweizer Fussballerin. Auch wenn sie leistungsmässig aktuell nicht zu den besten Spielerinnen gehört.

Dass ausgerechnet sie das Jubel-Video für den Nati-Kanal aufnimmt, wird wohl kein Zufall sein. So dürften sich die Verantwortlichen des Teams ihrer immensen Reichweite durchaus bewusst sein.

Weiter geht es für die Schweizerinnen an der WM am Samstag (7 Uhr) im Achtelfinal gegen Spanien.