FC Basel schweigt noch zum Stromausfall: Das sind die wichtigsten Fragen

Was ist passiert?
Vor dem Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich geht am Samstag das Licht aus. Stromausfall im Joggeli. Die Partie findet nicht statt.

Hat die Stromzufuhr in den St. Jakob-Park nicht mehr geklappt?
Nein, sagt Lars Knuchel, Sprecher des Basler Elektrizitätswerks IWB, zu Nau: «Auf dem Netz von IWB gab es zum Zeitpunkt des Stromausfalls keine Störung.» Die IWB kommunizierte rasch und professionell.

Wo liegt also das Problem?
Mit der Stromverteilung innerhalb des St. Jakob-Parks ging etwas schief. Das Stadion hat neben dem FCB zwei weitere Mieter: Nämlich Wincasa (betreibt das Shopping Center) und die Seniorenresidenz «Tertianum». Die «Genossenschaft Stadion St. Jakob Park» ist die Besitzerin des Stadions. Gut möglich, dass menschliches Versagen oder gar eine Sabotage vorliegt. Ein Protest der Fans gegen die Kommerzialisierung im Verein (und vor allem gegen die E-Sportler) war angekündigt. Sehr wahrscheinlich also, dass FCB-Fans beim Stromausfall ihre Finger im Spiel hatten. Nach dem Stromausfall zeigten die Fans ein Transpi mit der Aufschrift «eSports dr Stegger zoge!».

Wie schwierig ist es, den Strom in einem Stadion abzuschalten?
Gewusst wie! Für einen ausgebildeten Elektriker ist es laut einem Stadion-Experten ein leichtes Spiel, mittels Sicherungen die Natriumdampflampen auszuschalten. Die Lampen kühlen dann ab und fahren runter. Und dann im Normalfall wieder rauf. Oder eben auch nicht. Denn: Bei schnellem Runterfahren des Systems kann es zu Störungen und Schäden kommen. Das ganze System dann in nützlicher Frist wieder hochzufahren bedarf Expertise einer Fachkraft. Natriumdampflampen verspeisen sehr viel Strom. Falls aber gar ein Kabel durchgeschnitten wurde, hätten sich mögliche Täter in Lebensgefahr begeben!

Was macht die Liga?
Die Ursache des Stromausfalls bleibt weiterhin Gegenstand von Abklärungen. Die Liga hat einen externen Gutachter auf den Fall angesetzt. Wer das ist, kommunizierte die Liga auf Anfrage nicht. Der Gutachter soll und muss Beweise liefern. Der Verband will so rasch wie möglich kommunizieren.

Wann kommuniziert der FCB?
Der FC Basel hat zu Wochenbeginn eine Information angekündigt – schweigt aber immer noch. Die Frage stellt sich: Benötigen die Verantwortlichen wirklich fast eine Woche, um ein technisches Problem herauszufinden? Oder steckt mehr dahinter? Übrigens: Wincasa und die Genossenschaft haben auf Anfrage gesagt, dass sie mit dem FCB vereinbart hätten, zum Vorfall keine Stellung zu nehmen. Sämtliche Kommunikation laufe über den FCB. Und das Seniorenheim? Es schweigt.

Was droht dem FCB?
Bei einem Selbstverschulden droht eine Forfait-Niederlage. Dann wäre die Meisterschaft womöglich vorentschieden. Es steht also sehr viel auf dem Spiel – für den FCB, den FC Zürich und auch die Berner Young Boys.