Er ist eine Schweizer Eishockey-Legende: Mathias Seger hat letzte Saison seine Schlittschuhe an den Nagel gehängt. Seither ist er im Ruhestand.
Mathias Seger
Mathias Seger feierte mit den ZSC Lions im Jahr 2018 den Meistertitel. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mathias Seger trat 2018 als Meister vom Profi-Eishockey zurück.
  • Nun blickt er zurück und bereut nichts.

In seiner letzten Saison seiner langen Karriere konnte er nochmals den Meisterpokal in die Höhe stemmen. Doch nun hat sich Mathias Segers Leben grundlegend verändert. Als Pensionär bleibt plötzlich viel Zeit für die Familie übrig, was der 40-Jährige in vollen Zügen geniesst. «Ich geniesse die Familie und die freien Wochenenden. Ich bin zu Hause, schaue zu den Kindern und mache den Haushalt, auch wenn ich zumindest in dieser Beziehung noch in der Ausbildung bin», sagt Seger im Interview mit der «NZZ».

Das Eishockey bildet keinen wichtigen Bestandteil seines neuen Lebens mehr. «Ich war mit meinen Kindern eislaufen. Meine Hockey-Schlittschuhe habe ich nach dem Rücktritt verschenkt.» Zum Glück habe er im Keller noch ein altes Paar gefunden. «Leider habe ich nicht realisiert, dass das nicht mehr geschliffen war. Ich habe eine ziemlich miese Figur abgegeben.»

Fiebert noch immer mit den Lions mit

Die Kinder bestimmen heute den Lebensrythmus des 41-Jährigen. «Ich geniesse das. Was mir zuweilen fehlt, ist das Gefühl, in einer Kabine zu sitzen.» Die Kinder sind aber nicht die einzige Veränderung. «Enorm interessant ist, wie sich die Bedürfnisse meines Körpers verändert haben. Während meiner Karriere habe ich regelmässig acht bis neun Stunden pro Nacht geschlafen. Heute reichen mir sechs völlig.»

25 Jahre lang war Eishockey sein Lebensmittelpunkt. 20 Jahre lang spielte er für die ZSC Lions. Mit seinem Team fiebert er immer noch mit. «Wenn man so lange Teil einer Mannschaft war, dann kann man nicht von einem Tag auf den anderen loslassen. Ich verfolge genau, was sich abspielt. Und natürlich fühle ich mit.»

«Ich kann nicht mehr verlangen»

Mit einigen Monaten Distanz blickt Seger auf seinen Rücktritt zurück. Er bedauert diesen jedoch überhaupt nicht. «Es gab Faktoren, die mir den Rücktritt erleichtert haben. Es ist einfacher, mit 40 als mit 30 zurückzutreten. Ich habe das Gefühl, ich habe alles erlebt. Und ich durfte als Meister abtreten. Viel mehr darf man nicht verlangen.»

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