Beim HC Davos ist man ob dem Rücktritt von Arno Del Curto überrascht. Dieser habe bis zuletzt mit dem Entscheid gerungen. Ein Plan B wurde nicht aufgestellt.
Arno Del Curto feiert seinen letzten Titel mit dem HC Davos im Jahre 2015.
Da war die Welt im Landwassertal noch intakt: Arno Del Curto feiert seinen letzten Titel mit dem HC Davos im Jahre 2015. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Arno Del Curto ist nach 22 Jahren als Trainer des HC Davos zurückgetreten.
  • Er habe mit der Entscheidung gerungen und diese heute morgen an einer Sitzung mitgeteilt.
  • Einen Plan B haben man zuvor nicht aufgestellt, so der Präsident.

«Ich kann leider nicht in seinen Kopf sehen». Nicht nur der Präsident des HC Davos, Gaudenz Domenig, würde dieser Fähigkeit in diesen Stunden gerne mächtig sein. Es sind dunkle Stunden im Landwassertal, nachdem ein Sturm sondergleichen über die Dörfer, über den Kanton, gar über die gesamte Hockeyschweiz fegte. Arno Del Curto ist nicht länger Trainer des HC Davos. Eine 22-jährige, als unendlich angesehene Ära endet abrupt.

Der Entscheid zum Rücktritt sei gänzlich vom charismatischen Engadiner gekommen, stellt Domenig gegenüber Nau klar. «Er wollte zurücktreten. Das ist natürlich nicht der Entscheid, den wir uns erhofft haben. Aber wir müssen das respektieren.»

«Es entstand Druck»

Immer wieder hat der Altmeister betont, dass er gehen würde, sobald er die Spieler nicht mehr erreichen könne. Darüber lässt sich hingegen momentan nur spekulieren. Vielmehr im Zentrum steht ein sportlicher Misserfolg, den sowohl Del Curto als auch Domenig beim HCD noch nie erlebt hatten. «Es ist eine ungewohnte Situation, es entstand Druck», so Domenig. Trotzdem sei Del Curto der Entscheid natürlich nicht leicht gefallen. «Er hat gerungen um den Entscheid. Und wir haben auch gerungen», fügt der Präsident an.

Erreichte Arno Del Curto seine Spieler nicht mehr? Darüber lässt sich nur spekulieren.
Arno Del Curto steht während eines Spiels des HC Davos an der Bande. - Keystone

«Wir wünschten uns, dass er bleibt. Der Aufwärtstrend war da, viele Sachen besserten sich zuletzt. Dann habe ich gesagt: Jetzt schaffen wir es.»

Kein Plan B bezüglich Trainerfrage

Heute steht der Rekordmeister bereits wieder im Einsatz. Im Cup-Viertelfinal in der Vaillant Arena gegen die Rapperswil-Jona Lakers wird Davos interimistisch von Sandro Rizzi und Remo Gross geführt.

Einen Plan B gebe es nicht, stellt Domenig klar. Man wollte niemals etwas riskieren, weil Del Curto ja noch wollte. «Morgen findet eine erste Sitzung mit dem Sportchef statt. Dann werden wir eine Liste zusammenstellen und Überlegungen zu seiner Nachfolge anstellen.» Heute sei erstmals der Abgang zu managen.

Die Nachwirkungen des Sturms werden im Landwassertal wohl noch lange zu spüren sein.

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