Andres Ambühl wird bei Abschied von Fans und Nati emotional
Die Silbermedaille bei der WM ist Andres Ambühl letztes Kapitel in Rot und Weiss. Beim Abschied am Montag in Kloten ringt der Bündner um Worte.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Andres Ambühl beendet nach 20 Weltmeisterschaften seine Nati-Karriere.
- Vor den Fans kämpft er am Montag mit den Tränen: «Das ist, warum man Hockey spielt.»
- Er betont den Teamgeist – und dass die Mannschaft bereit für Gold gewesen wäre.
Als Andres Ambühl am Montagabend vor die jubelnden Fans tritt, verschlägt es sogar dem abgebrühten Bündner kurz die Sprache. «Ich muss etwas schauen, dass ich nicht emotional werde», beginnt er. Dann stockt er, ringt um Worte – und schluckt schwer.
Die Menge in der Stimo Arena in Kloten ruft seinen Namen: «Büehli! Büehli!» Er findet seine Stimme wieder: «Das ist der Grund, warum man Hockey spielt». Es ist der emotionale Höhepunkt eines grossen Abends – und das Ende einer noch grösseren Karriere.
«Das werde ich vermutlich vermissen...»
Andres Ambühl verlässt mit 41 Jahren die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft nach 20 Weltmeisterschaften. Niemand hat vor ihm so viele WM-Turniere gespielt. Niemand wird so oft genannt, wenn man nach dem Herz des Schweizer Eishockeys fragt.
Die Szene in Kloten hätte kaum passender sein können. Während die Silberhelden von Stockholm noch einmal gefeiert werden, steht Ambühl im Mittelpunkt – und bleibt doch bescheiden. «Am Schluss geht es nicht um mich», sagt er, «sondern darum, dass wir als Mannschaft gewinnen.»
SRF-Moderator Sascha Ruefer fragt ihn, was er aus 20 WM-Turnieren mitnimmt – ein Moment, eine Szene? Ambühl schaut zur Seite, auf seine Teamkollegen. «Schon nur jetzt dieser Moment, wenn ich hier die Mannschaft anschaue... das ist das, was ich vermutlich vermissen werde.»
Es ist nicht ein Tor, nicht ein Spiel – es ist das Gefühl, Teil eines Ganzen zu sein. Ambühl, der Anführer, der nie den grossen Auftritt suchte, wird ausgerechnet beim Abschied persönlich.
Silber – und doch ein Hauch von Wehmut bei Andres Ambühl
Es war seine letzte WM – und sie endete mit Silber. Für viele ein historischer Erfolg, für Ambühl ein bittersüsser Moment. «Als wir 2013 das erste Silber geholt haben, haben wir gefeiert, als wären wir Weltmeister geworden», sagt Andres Ambühl
00:00 / 00:00
«Im letzten und in diesem Jahr ist die Enttäuschung aber schon riesig gewesen. Man merkt einfach, wie sich alles weiterentwickelt hat – wir wären eigentlich parat gewesen für den Titel.»