Peteracker: Gemeinde will Finanzierung für Neubau sichern
Der Gemeinderat schlägt vor, das Eigenkapital der Gesellschaft um zwei Millionen Franken zu erhöhen. Ausserdem soll das Zentrum ein Darlehen erhalten.

Wie die Gemeinde Rafz schreibt, ist das Alters- und Pflegezentrum Peteracker in die Jahre gekommen und zu klein. Mit einem Neubauprojekt sollen die Gebäude erneuert und erweitert werden.
Für das Bauvorhaben wurde eine Finanzierungslösung erarbeitet. Dabei zeigte sich, dass die Wohnen & Pflege Peteracker AG zusätzliche finanzielle Mittel benötigt.
Für Rafz ist das Projekt bedeutend. Deshalb schlägt der Gemeinderat vor, das Eigenkapital der Gesellschaft um zwei Millionen Franken zu erhöhen.
Zudem soll das Alterszentrum ein Darlehen von 7,5 Millionen Franken von der Gemeinde erhalten. Über diese zusätzlichen finanziellen Mittel entscheidet die Stimmbevölkerung am 30. November 2025.
Ursprünglich keine Eigenmittel für Neubauprojekt eingeplant
Die Wohnen & Pflege Peteracker AG ist seit 2022 eine eigenständige Organisation und gehört vollständig der Gemeinde Rafz. Bei der Verselbstständigung wurde die Gesellschaft finanziell so ausgestattet, dass sie den Betrieb aufnehmen kann.
Abklärungen bei den Finanzinstituten zeigten damals, dass der Neubau vollständig über Bankkredite finanziert werden kann. Deshalb wurden zu diesem Zeitpunkt keine Eigenmittel für das Neubauprojekt eingeplant.
Veränderte Ausgangslage
Seit der Gründung haben sich die Bedingungen auf dem Kapitalmarkt jedoch wesentlich verändert.
Banken verlangen heute, dass Bauherren einen erheblichen Teil der Finanzierung aus eigenen Mitteln bestreiten – in der Regel mindestens 35 Prozent der Baukosten.
Zudem musste die Gesellschaft seit der Verselbstständigung grössere, unvorhersehbare Investitionen in die Infrastruktur tätigen, etwa in die Liftanlagen oder für den Brandschutz. Diese Aufwände reduzierten die finanziellen Eigenmittel der Organisation.
Darlehen gewähren, Eigenkapital aufstocken
Im Rahmen der aktuellen Abklärungen wurde nun deutlich: Damit das Alterszentrum den geplanten Neubau realisieren kann, benötigt die Organisation zusätzliche finanzielle Mittel.
Deshalb schlägt der Gemeinderat vor, der Gesellschaft ein Darlehen in der Höhe von 7,5 Millionen Franken zu gewähren und das Eigenkapital um 2 Millionen Franken zu erhöhen. So verfügt die Wohnen & Pflege Peteracker AG über die nötigen Voraussetzungen für die Finanzierung des Neubaus.
Mit dieser Lösung bleibt das Alterszentrum vollständig im Eigentum der Gemeinde.
Neubau schafft Zukunft
Das Alterszentrum Peteracker ist seit 150 Jahren ein vertrauter Ort in Rafz. Heute erfüllen die Gebäude aber die Anforderungen an ein zeitgemässes Alters- und Pflegezentren nicht mehr. Zudem gibt es im Peteracker zu wenig Betten, um den künftigen Bedarf zu decken.
Der Neubau sieht deshalb 56 moderne, bedarfsgerechte Wohn- und Pflegeplätze mit einer Demenzabteilung vor. In einem zweiten Schritt werden die bestehenden Gebäude saniert. Ein Angebot für betreutes Wohnen entsteht.
Die Planung des Neubauprojekts ist auf Kurs. Im März 2025 wurde das Vorprojekt abgeschlossen. Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben des Neubaus belaufen sich auf rund 25 Millionen Franken.
Stimmvolk entscheidet im November 2025
Das Neubauprojekt sichert die verlässliche Versorgung betagter, pflegebedürftiger Menschen in der Gemeinde. Die finanzielle Beteiligung der Gemeinde schafft die Voraussetzung dafür, das Projekt umzusetzen.
An einem Informationsanlass orientierte der Gemeinderat über das Vorhaben. Die Gemeindeversammlung wird das Geschäft am 15. September 2025 beraten. Am 30. November 2025 entscheidet das Stimmvolk über die finanziellen Mittel für das Neubauvorhaben.
Bei einer Annahme der Vorlage kann das Bauvorhaben voraussichtlich im Jahr 2029 fertiggestellt werden.