Swiss Swimming verlässt Gwangju dank WM-Silber von Jérémy Desplanches zufrieden - und mit zehn weiteren Top-16-Platzierungen, 15 Landesrekorden und zwei erreichten Staffel-Quotenplätze für Tokio 2020.
Vor allem dank Jérémy Desplanches (Zweiter von links) und auch der 4x200-m-Crawlstaffel der Männer waren es sehr erfolgreiche Weltmeisterschaften für Swiss Swimming
Vor allem dank Jérémy Desplanches (Zweiter von links) und auch der 4x200-m-Crawlstaffel der Männer waren es sehr erfolgreiche Weltmeisterschaften für Swiss Swimming - sda - KEYSTONE/EPA/PATRICK B. KRAEMER

Das Wichtigste in Kürze

  • Wie vor Jahresfrist in Glasgow, als er sensationell zu Gold schwamm, setzte Jérémy Desplanches auch an den 18.
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Schwimm-Weltmeisterschaften das Glanzlicht. Die Silbermedaille über 200 m Lagen war der grossartige Lohn für den beherzten Wettkampf des 24-jährigen Genfers, der im Final in 1:56,56 Schweizer Rekord und die zwölftbeste Zeit je schwamm. «Jérémys historischer Erfolg überstrahlt alles. Er ist ein Vorbild und Leader - im Team, aber auch im ganzen Verband. Er nimmt diese Rolle an und lebt sie», sagt Markus Buck, der Chef Leistungssport Schwimmen bei Swiss Swimming.

Zugleich ist der Deutsche voll des Lobes über das Abschneiden der ganzen Delegation. Die sieben Schwimmer und fünf Schwimmerinnen erreichten bei ihren total 34 Rennen eine Bestzeitenquote von 50 Prozent. Dies sei, so Buck, «fantastisch und überragend. Wir haben das stärkste Schweizer Team seit mehr als einer Dekade gesehen.» Der Leistungssportchef spricht gar davon, dass «dies eine goldene Generation werden kann». Der zunehmende Erfolg sei auf die gute Arbeit in den Nachwuchsstützpunkten von Swiss Swimming und auf die sukzessive Professionalisierung der Klubstützpunkte zurückzuführen. Ein weiterer «Mittelzuwachs in den kommenden Jahren» wäre im Nachwuchsbereich allerdings erwünscht, so Buck.

Wenige Hundertstel fehlten, damit die Schweizer Bilanz in Gwangju gar noch besser aussähe. Lisa Mamié (über 200 m Brust) und Maria Ugolkova (200 m Lagen) verpassten die Finalteilnahme als jeweils Neunte nur ganz knapp. Ebenfalls verfehlten zwei Staffeln, diejenige der Frauen über 4x100 m Crawl sowie im Mixed über 4x100 m Lagen, mit 13. Rängen die direkte Olympia-Qualifikation um einen Wimpernschlag. Den zwei Staffeln bleibt immerhin noch die Möglichkeit, sich über die Weltrangliste einen der vier noch offenen Quotenplätze zu sichern.

Durch den Exploit der Frauen-Lagenstaffel am WM-Schlusstag - zwei Tage nach dem geschafften Olympia-Quotenplatz der Männer über 4x200 m Crawl - ist klar, dass nächstes Jahr in Tokio die Swiss-Swimming-Delegation grösser ausfallen wird als zuletzt in Rio de Janeiro (acht Schwimmer), London und Peking (jeweils sechs). Leistungssportchef Buck geht nach den Titelkämpfen in Südkorea von zehn Athleten aus. Dabei haben Desplanches, Mamié und Ugolkova in ihren jeweiligen Paradedisziplinen die A-Limite des Schwimm-Weltverbandes FINA unterboten.

Ein zweiter männlicher Athlet von Swiss Swimming muss zudem diese Olympic Qualifying Time genannte Limite bis Anfang Juni 2020 ebenfalls noch erreichen, damit der Staffel-Quotenplatz der Männer bestätigt wird. Vor Tokio steht mit den Europameisterschaften Mitte Mai in Budapest noch ein anderer Grossanlass an. Markus Buck: «Dort rechne ich mit 20 Athleten von uns. Der Weg nach Tokio führt über die EM.»

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