Kurz vor der WM 2022 in Katar hält die Kritik am Gastgeber an. Der Aussenminister des Emirats verurteilt die Töne aus Europa als arrogant und rassistisch.
Katar Aussenminister
Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, Aussenminister von Katar. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Aussenminister von Katar hält Kritik an der WM-Vergabe für Rassismus.
  • Das Gastgeberland werde ungerecht behandelt, so Mohammed bin Abdulrahman Al Thani.
  • Er beteuert: Katar reformiert das Arbeitsrecht.
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Katars Aussenminister hält Kritik am Gastgeber der WM 2022 für Doppelmoral. «Auf der einen Seite wird die deutsche Bevölkerung durch Regierungspolitiker falsch informiert. Auf der anderen hat die Regierung kein Problem mit uns, wenn es um Energiepartnerschaften geht oder um Investitionen.»

Das sagte Mohammed bin Abdulrahman Al Thani der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». Er könne nicht verstehen, dass für den WM-Ausrichter «auf einmal andere Massstäbe» gelten würden. «Das ist nicht die Art von Beziehung, die wir zwischen Deutschland und Katar sehen wollen», sagte der Aussenminister.

Katar beteuert Reformen im Arbeitsrecht

Zuletzt hatte die deutsche Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Vergabe der WM 2022 an Katar kritisiert. Der Gastgeber steht wegen Menschenrechts-Verstössen und des Umgangs mit ausländischen Arbeitern schon lange in der Kritik.

Aussenminister Al Thani beteuerte, Katars Regierung habe eine Reihe von Reformen in Gang gesetzt, auch beim Arbeitsrecht. «Das ist ein fortlaufender Prozess, der nie aufhört – und der auch nach der WM nicht aufhören wird», sagte er.

Es sei aber unfair, bei solchen Problemen immer nur auf Katars Regierung zu zeigen. «Wenn es in einem europäischen Land ein Problem mit der Sicherheit am Arbeitsplatz gibt, stehen die Unternehmen in der Kritik.»

Kritik an der WM 2022 «sehr rassistisch»?

Die Unternehmen, darunter auch europäische, seien in Katar in der Pflicht, die neuen Regeln und Standards umzusetzen. «Wenn sich die Unternehmen trotzdem nicht daran halten, ist das nicht die Schuld der Regierung», betonte der Aussenminister.

Die Kritik aus Europa an der Lage in Katar bezeichnete er als «sehr arrogant und sehr rassistisch». Dennoch sei die Vergabe der WM für sein Land «ein Segen. Wir sind sehr stolz darauf. Wir sind sehr zuversichtlich, dass diese Weltmeisterschaft eine der besten sein wird, die Sie je gesehen haben.»

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