Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd ist der US-Sport beim Thema Rassismus aufgewacht. Sportler und Institutionen, wie etwa Nascar, beziehen Stellung.
George Floyd nascar
Menschen trauern in Minneapolis um George Floyd. Sportler aus aller Welt zeigen nach dem Tod des Afroamerikaners ihr Mitgefühl. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der US-Sport ist nach dem Tod von George Floyd beim Thema Rassismus aufgewacht.
  • Immer mehr Stars und Institutionen beziehen deutlich Stellung.

Colin Kaepernick war 2016 noch nahezu allein mit seinem Protest gegen Polizeigewalt und Rassismus in den USA. Seit dem Tod von George Floyd ändert sich das – die Stars beziehen deutlich Stellung wie nie.

US-Präsident Trump könnte das im Wahlkampf gefährlich werden. Der auf Gewinn und Unterhaltung getrimmte amerikanische Sport ist politischer als je zuvor. Und das mit mehr Stimmen als je zuvor.

Neben ohnehin meinungsstarken Athleten haben sich auch Leute und Institutionen zu Wort gemeldet, die gesellschaftliche Kontroversen bislang gescheut haben. Grund dafür sind die landesweiten Anti-Rassismus-Protesten in den vergangenen Wochen. Der US-Sport ist beim Thema Rassismus aufgewacht.

Die NBA betont, dass sie das Saisonfinale in Florida dafür nutzen will, auf die Probleme im Land aufmerksam zu machen. Zudem will sie sich für Veränderung einsetzen. NFL-Boss Roger Goodell ermutigte Football-Profis zu friedlichem Protest.

Nascar verbietet Kriegsflagge der Konföderierten bei Rennen

Der US-Fussballverband kippte eine seiner Regeln. Er entschuldigte sich für das Verbot zu knien und die Ignoranz gegenüber seinen schwarzen Spielerinnen und Spielern. Und die populärste Motorsportserie Nascar hat die Kriegsflagge der Konföderierten bei ihren Rennen verboten.

nascar rennen
Ein Rennen der populären US-Motorsportserie Nascar wird am 20. Juni in Talladega (USA) ausgetragen. - keystone

«Für die Verhältnisse des Sports ist dies eine Lawine. Und, aussagekräftiger als alles andere: Diejenigen, die eine Meinung vertreten, scheren sich nicht darum, was Trump und dessen mobbender Twitter-Account über sie zu sagen haben.» Dies schrieb ein Kolumnist der «Washington Post» vor Kurzem. Dass US-Präsident Donald Trump auf Twitter der Fussball-Profiliga MLS und der NFL als Reaktion sein Interesse entzogen hat, verpufft einfach.

Der Afroamerikaner George Floyd wurde am 25. Mai so lange von einem weissen Polizisten mit dem Knie im Nacken auf den Boden gedrückt, dass er daran starb. Seither gehen die Menschen aus Protest auf die Strassen.

Unter ihnen alte und junge, aus allen Schichten der Gesellschaft und mit allen Hautfarben. Und mitunter fast ganze Mannschaften wie kürzlich in Denver das NFL-Team der Broncos.

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