In der Kontroverse um die taiwanische Eisschnellläuferin Huang Yu-ting haben die Sportbehörden der 33-Jährigen für zwei Jahre die finanzielle Unterstützung gestrichen.
Huang Yu-ting
Huang Yu-ting (l) und Ho Ping-jui tragen für Taiwan die Flagge ins Stadion. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Huang Yu-ting zeigte sich in einem Training in einem chinesischen Anzug.
  • Die taiwanische Eisschnellläuferin entschuldigte sich in der Folge.
  • Nun wird der Fahnenträgerin für zwei Jahre die finanzielle Unterstützung gestrichen.

Die Fahnenträgerin Taiwans bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking hatte für heftige Debatten gesorgt, nachdem sie beim Training einen Anzug des chinesischen Nationalteams getragen und ein Video davon in sozialen Medien gepostet hatte.

Huang Yu-ting entschuldigt sich

Äusserungen der 33-Jährigen während der Winterspiele hatten die Diskussion noch angefacht. Der Strafe war nach Medienberichten vom Freitag in Taiwan eine Anhörung der Sportlerin über Video mit Vertretern des Olympischen Komitees Taiwans, der Eisschnelllauf-Vereinigung und mit Rechtsexperten vorausgegangen. Dabei hat sich Huang Yu-ting laut Medienberichten entschuldigt.

Da die kommunistische Führung in Peking die demokratische Insel nur als Teil der Volksrepublik ansieht und mit einer Eroberung droht, ist der Umgang mit nationalen Symbolen und Bezeichnungen eine heikle Angelegenheit zwischen beiden Seiten. Selbst Taiwans Premier Su Tseng-chang hatte eine Bestrafung gefordert.

Die Sportlerin hatte ein Video in sozialen Medien gepostet, in dem sie beim Training einen schwarzroten Anzug mit der Aufschrift «China» und einer kleinen roten Nationalflagge trug. Nach heftigen Reaktionen in Taiwan löschte Huang das Video und schrieb laut Berichten: «Sport ist Sport, und in der Welt des Sports unterscheiden wir nicht zwischen Nationalitäten. Nach den Spielen sind wir alle gute Freunde.» Den Anzug habe sie von einer Freundin im chinesischen Team bekommen.

Sportlerin sorgte für weitere Debatten

Während der Spiele gab es weitere Debatten, weil die staatliche chinesische Zeitung «Beijing Ribao» die Sportlerin nach einem Wettkampf mit den Worten zitierte, sie fühle sich durch die starke Unterstützung der chinesischen Zuschauer «wie zuhause». Huang war eine der vier Sportler, die bei den Winterspielen für Taiwan angetreten sind. Die demokratische Insel darf aus Rücksicht auf China nur als «Chinesisch Taipeh» an Olympischen Spielen teilnehmen.

Die Höhe der finanziellen Unterstützung war unklar. Nach Medienberichten hatten Huang und ein anderer Eisschnellläufer im vergangenen Jahr zusammengerechnet 1,9 Millionen Taiwan Dollar, umgerechnet 61'000 Euro, als Trainingshilfe beantragt, wie die Nachrichtenagentur CNA berichtete.

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