Annika Schleu ist sich nicht sicher, ob sie ihre Social-Media-Aktivität fortsetzt. Grund sind massive Anfeindungen, die sie nach Olympia 2021 erhalten hat.
IOC
Annika Schleu hatte eine Medaille in Tokio verpasst, weil im Reiten das ihr zugeloste Pferd verweigert hatte. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bilder der verzweifelten Annika Schleu gingen Viral.
  • Ihr zugelostes Pferd verweigerte und damit flossen ihre Medaillen-Chancen dahin.
  • Im Nachgang an ihren Auftritt wurde sie für ihren Umgang mit dem Pferd heftig kritisiert.

Annika Schleu überlegt nach dem Reit-Drama bei den Olympischen Spielen in Tokio zukünftig auf ihre Social-Media-Aktivitäten zu verzichten. Der Hass, der ihr in den sozialen Medien entgegengebracht wurde, habe die Enttäuschung über die verpasste Medaille überlagert.

Annika Schleu
Bundestrainerin Kim Raisner (m) und Fünfkämpferin Annika Schleu (r). - dpa

«Ich bin fast so weit zu sagen, es ist mir wichtiger, das mental zu bewältigen, als Sponsoren zu generieren. Ich will mich nicht diesem Hass aussetzen müssen», sagte die 31-Jährige in einem Interview der Wochenzeitung «Die Zeit». «Wenn man einmal so etwas erlebt hat wie ich, ist es sehr schwer, sich davon zu erholen.»

Hass überlagert Enttäuschung

Der Hass, der ihr in den sozialen Medien entgegengebracht wurde, habe die Enttäuschung über die verpasste Medaille überlagert. Von den Bildern, die sie weinend auf dem Pferd gezeigt hatten, fühle sie sich gedemütigt.

Annika Schleu
Annika Schleu bekam das ihr zugeloste Pferd Saint Boy nicht unter Kontrolle. - dpa

Schleu hatte eine Medaille in Tokio verpasst, weil im Reiten das ihr zugeloste Pferd verweigert hatte. Nach zwei Disziplinen hatte die Athletin noch klar auf Gold-Kurs gelegen. Schleu blieb im Reiten aber ohne Punkte und belegte am Ende Rang 31.

Für ihr Verhalten während des Wettkampfes mussten Schleu und Bundestrainerin Kim Raisner viel Kritik einstecken. Schleu hatte nach Aufforderung von Raisner die Gerte eingesetzt, um das Pferd anzutreiben.

Diese Szene an Olympia in Tokio sorgte für heftige Reaktionen. Die Trainerin der deutschen Fünfkämpferin Annika Schleu fordert von ihr: «Hau drauf!» - ARD

Schleu wehrte sich erneut gegen den Vorwurf, ihr Pferd im Wettkampf gequält zu haben. «Ich habe das Pferd nicht extrem hart behandelt. Ich hatte eine Gerte dabei, die vorher kontrolliert wurde.

Ich bin mir wirklich keiner Tierquälerei bewusst», sagte Schleu. Sie bekannte aber auch, dass sie eventuell früher hätte sagen können, «okay, es hat einfach keinen Wert».

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