Die Rhythmische Gymnastik steht nach der Auflösung der Nationalkader-Gruppe am Scheideweg. Die Frage nach der Zukunft ist derzeit ungewiss.
RG
Die Bernerin Livia Maria Chiariello ist das Aushängeschild der Rhythmischen Gymnastik hierzulande. Sie hat seit Januar 2017 alle Wettkämpfe in der Schweiz gewonnen. - Jérôme Auvard

Die Rhythmische Gymnastik ist in der Schweiz immer noch eine Randsportart. Sie erfreut sich in der Schweiz in den letzten Jahren jedoch zunehmender Beliebtheit. Erfolge, wie sie im Kunstturnen mit Giulia Steingruber zu verzeichnen sind, gibt es in der RG allerdings noch keine. Entsprechend ist die Popularität der rhythmischen Gymnastinnen noch bescheiden. Doch das könnte sich in Zukunft ändern, denn immer mehr Talente aus der Schweiz wollen den Sprung auf die europäische Bühne schaffen.

SwissRhythmicGymnastics präsentiert die sechs grössten Talente der Rhythmischen Gymnastik, die das Potenzial besitzen, auch auf internationaler Bühne für positive Schlagzeilen zu sorgen.

Livia Maria Chiariello

Livia Maria Chiariello (16/RLZ Biel und Region/Ginnastica Ritmica Nemesi): Die 14-fache Schweizer Meisterin ist zweifellos das Aushängeschild der Rhythmischen Gymnastik hierzulande. Auf nationaler Ebene hat sie seit Januar 2017 (!) jeden Wettkampf gewonnen, auch bei international reputierten FIG-Turnieren (u.a. in Corbeil-Essonnes, Frankreich) gewann sie bereits mehrere Medaillen gewonnen. Sie trainiert derzeit bei Ginnastica Ritmica Nemesi in Italien.

Axelle Amstutz

Axelle Amstutz (16/RLZ Biel und Region): Die Neuenburgerin ist amtierende Vize-Schweizer Meisterin und hat die Schweiz bei der Europameisterschaft in Varna (Bulgarien) vertreten. Dort sammelte Amstutz erste wertvolle internationale Erfahrung (51. Rang) bei der Elite. Zuvor war sie Teil der JEM-Gruppe, die sich an der EM 2019 in Baku (Aserbaidschan) im Mehrkampf auf dem 9. Platz klassierte und sogar einen Gerätefinal (Band) erreichte.

Chiara Dotzauer

Chiara Dotzauer (15/RLZ Ost): Die Formkurve der amtierenden Schweizer Meisterin zeigt steil nach oben; die Ostschweizerin konnte sowohl die SM-Qualifikation, als auch die SM-Finals für sich entscheiden. Sie zählt zu den elegantesten und ausdruckstärksten Gymnastinnen in der Schweiz. Bei der EM in Varna (Bulgarien) hatte sie die Rolle als Ersatzgymnastin inne.

Lauren Grüniger

Lauren Grüniger (14/RLZ Zürich/Moskau): Die Bächerin trainiert bereits seit Jahren im Olympiastützpunkt in Moskau. Ihre sportliche Entwicklung ist beeindruckend: Bei der Schweizer Meisterschaft 2021 erzielte sie die höchste Punktezahl aller teilnehmenden Gymnastinnen. Ein starkes Ausrufezeichen setzte sie auch beim FIG-Turnier in Yaroslavl (Russland), wo sie als Dritte im Mutterland der Rhythmischen Gymnastik sensationell auf dem Podest stand.

Norah Demierre

Norah Demierre (14/RLZ Vaud): Die Westschweizerin holte sich den SM-Titel 2019 im Mehrkampf. Zuletzt gehörte sie als Gymnastin der JEM-Gruppe an, die bei der EM 2021 in Varna teilnahm. Mit ihrem kreativen Auftritt auf den sozialen Medien und über 3.000 Instagram-Followern verfügt Demierre über die grösste Fanbase hierzulande. Brisant: Ihre Patin bei der Schweizer Sporthilfe ist Leichtathletik-Europameisterin Lea Sprunger.

Sophia Carlotta Chiariello

Sophia Carlotta Chiariello (12/ RLZ Biel und Region/Ginnastica Ritmica Nemesi): Die jüngere Schwester von Livia Maria Chiariello gehört mitunter zu den aussichtsreichsten Talenten in der Rhythmischen Gymnastik hierzulande. Sie dominiert ihre Altersklasse bei der Schweizer Meisterschaft klar und zählt mitunter zu den aussichtsreichsten Medaillenkandidatinnen bei FIG-Turnieren auf Juniorenstufe. Sie trainiert aktuell ebenfalls in Italien.

Ob alle den internationalen Durchbruch schaffen, wird sich weisen. Jedenfalls lässt sich bei der Menge an interessanten Nachwuchshoffnungen in der Rhythmischen Gymnastik hierzulande und der Konsequenz, mit welcher die regionalen Leistungszentren diesen Weg verfolgen, optimistisch in die Zukunft blicken.

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