«Perspektive»: Nothilfe für Profi-Topligen durch den Bund
Im Konjunkturpaket des Bundes werden auch die Profi-Topligen berücksichtigt. Viele Clubs sind in der Corona-Krise in Not geraten, weil Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen wegbrechen. Zudem werden die Mittel vom Bund für Sportstätten um 150 Millionen Euro erhöht.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund unterstützt mit dem Konjunkturpaket auch Profi-Topligen.
- Dazu gehört Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball.
- Zudem werden die Mittel für Sportstätten in Deutschland dieses und nächstes Jahr erhöht.
Die wegen der anhaltenden Corona-Krise in Not geratenen Clubs der Profi-Topligen können mit einer Finanzhilfe vom Bund rechnen. Die Topligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball werden vom Konjunkturpaket profitieren können.
In dem milliardenschweren Konjunkturpaket werden die «Profisportvereine der unteren Ligen» als eine Branche erwähnt, die Überbrückungshilfe bekommen können. Ausserdem werden die Mittel für Sportstätten in Deutschland in diesem und im kommenden Jahr um weitere 150 Millionen Euro erhöht.
«Wir sind sehr dankbar, dass im Koalitionsausschuss klar die Absicht festgehalten wurde, semi- und professionellen Mannschaftssportarten zu helfen. Und dass wir Teil des Konjunkturpaketes sind», sagte der CDU-Politiker Frank Steffel, Initiator einer Härtefallregelung für die Topligen. Veranschlagt werden von ihm rund 200 Millionen Euro. Dies brauchen die Clubs, um Einnahmeausfälle durch Zuschauerrückgang, fehlendem Umsatz in den Arenen und den Ausfall von Sponsorengelder auszugleichen.
Für das Haushaltsjahr 2020 würde man 100 Millionen Euro und für 2021 weitere 100 Millionen Euro benötigen. «Wir müssen mit dem Bundeswirtschaftministerium und Fraktionen dafür Sorge tragen, dass die Besonderheiten unserer Branche bei der Antragstellung Berücksichtigung finden. Die politische Herausforderung ist, dass wir die Rahmenbedingung so definieren, dass bis zum Saisonbeginn die Clubs wirklich aufatmen können. Weil sie dann wissen, dass die definierten Rahmenbedingungen ihre spezifische Situation abdecken.»
Auch der Deutsche Olympische Sportbund hat die Beschlüsse des Koalitionsausschusses als «wertvolle kurz- und mittelfristige Impulse» begrüsst. «Für die Vielfalt des Profisports in den Ligen setzen wir auf die Effekte der beschlossenen Überbrückungshilfen», sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Aufstockung um weitere 150 Millionen Euro
«Aus meiner Sicht ist es unverzichtbar, den betroffenen Vereinen Sicherheit zu geben. Dass der Bund mit entsprechend passgenauen Überbrückungsmassnahmen ihre sportliche und wirtschaftliche Existenz bis zur Rückkehr zu einem normalen Spielbetrieb absichern will», sagte Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag. «Im kurzfristig folgenden parlamentarischen Verfahren gilt es, Präzisierungen vorzunehmen, die den Besonderheiten des Spielbetriebs in den Ligen Rechnung tragen.»
Der DOSB sieht die Aufstockung der Mittel des Bundes für deutsche Sportstätten dieses und nächstes Jahr um weitere 150 Millionen Euro positiv. «Für die Sportentwicklung in unserem Land ist der substanzielle Einstieg in ein Sportstättenprogramm des Bundes Rückenwind für die Zeit nach der Krise», sagte Hörmann. Der Investitionsplan Sportstätten wird von 110 Millionen Euro auf 260 Millionen Euro aufgestockt, heisst im Beschluss zum Konjunktur- und Krisenbewältigungspaket.