Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland lehnen eine Teilnahme des DFB-Teams an der Weltmeisterschaft 2022 in Katar wegen der Zustände in dem Land ab.
Nationalspieler mit «Human-Rights»-Shirts
Fussball: WM-Qualifikation Europa, Deutschland - Island, Gruppenphase, Gruppe J, 1. Spieltag in der Schauinsland-Reisen-Arena. Die Spieler der deutschen Nationalmannschaft stehen zusammen und bilden den Schriftzug "Human Rights". - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vom 21. November bis 18. Dezember 2022 findet in Katar die Fussball-WM statt.
  • Die Ablehnung gegenüber des Gastgeber-Landes häuft sich.
  • Zwei Drittel der Deutschen sind für einen Boykott des Turniers.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes infratest dimap im Auftrag des Westdeutschen Rundfunks sind 65 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland an dem Turnier nicht teilnehmen sollte. Lediglich 26 Prozent sprachen sich gegen einen Boykott aus. Neun Prozent sind unentschieden oder machten keine Angaben.

Die WM, die vom 21. November bis 18. Dezember 2022 steigen soll, war 2010 an Katar vergeben worden. Das Emirat steht international immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik.

Toni Kroos WM 2022
Bauarbeiter arbeiten am Lusail-Stadion, einem der Stadien der WM 2022. (Archivbild) - dpa

Nach Recherchen des «Guardian» sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Arbeiter aus fünf asiatischen Ländern in Katar gestorben. Die dortige Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe.

DFB soll Katar-WM boykottieren

Mehrere Nationen hatten sich im März zum Start der WM-Qualifikation in Europa für Menschenrechte eingesetzt und mit Protestaktionen auf die Lage hingewiesen. Katars Regierungsmitglied Thamer Al Thani hatte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dagegen zuletzt auf «bedeutende Fortschritte» in Katar verwiesen.

Sollte die WM in Katar boykottiert werden?

Dennoch befürworteten in der Umfrage auch 61 Prozent der Fussball-Interessierten unter den Befragten, dass die Auswahl des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) dem Turnier fern bleiben soll. 33 Prozent sprachen sich für eine Teilnahme aus. Sechs Prozent sind unentschieden oder machten keine Angaben.

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