Leichtathletik-WM: Trainer zweifelt – Ehammer nimmt ihn in Schutz
Nach der Medaillen-Enttäuschung im Weitsprung startet Simon Ehammer in den WM-Zehnkampf. Auch dieser läuft nicht wie gewünscht – er bricht sogar ab.
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Das Wichtigste in Kürze
- Simon Ehammer bricht an der Leichtathletik-WM den Zehnkampf ab.
- Nach dem schwachen Hochsprung beendet er seine Teilnahme.
- Bei den Frauen scheitern die 4x100- und die 4x400-Meter-Staffeln im Vorlauf aus.
Simon Ehammer zieht beim Zehnkampf an der WM in Tokio die Konsequenzen. Beim Hochsprung reisst der Schweizer gleich zu Beginn dreimal – und fällt damit zurück.
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Wyler erklärt sogar: «Vielleicht bin ich nicht mehr der richtige Coach für ihn. Ich habe heute nie den Zugriff zu Simon erwischt», so der Trainer, der mit den Emotionen kämpft.(Video oben)
«Ich habe mit Simon schon mehr Nuller erlebt, teilweise war es unglücklich. Und teilweise habe ich vielleicht nicht richtig gecoacht.»
Ehammer nimmt seinen Coach in Schutz
Kurz darauf spricht auch Simon Ehammer bei SRF über seinen Wettkampf. «Ich dachte, ich hätte den Weitsprung schnell abgehakt und konnte mit Freude in den Zehnkampf starten.»
Doch: «Irgendwie war vom Start an der Wurm drin. Mit dem Weitsprung wollte ich es rumreissen, jetzt ist das Gegenteil passiert.»

Dass sein Trainer an sich zweifelt, ist für Ehammer kein Thema. «Ich hatte jetzt Zeit, mit ihm zu sprechen. Es ist auch für ihn eine emotionale Situation. Aber wir mussten das nicht mal diskutieren. Es kam selten vor, dass wir beide Fehler gemacht haben – darum stimmt es sicher nicht, was er gesagt hat.»
Und Ehammer weiter: «Die Saison war sonst brutal erfolgreich, die WM in Tokio ist jetzt ein fader Beigeschmack. Aber es gibt mehr Positives als Negatives.«
Kein guter Start für Simon Ehammer
Bereits den Start in den Zehnkampf an der Leichtathletik-WM hatte sich Simon Ehammer ein wenig anders vorgestellt: Nach drei Disziplinen lag er zwar auf Rang drei – er hatte sich aber mehr erhofft.

«Ein bescheidener Morgen», sagt der Ostschweizer bei SRF. Vor allem die 7,97 Meter im Weitsprung entsprechen nicht seinen Erwartungen. Zur Erinnerung: Als Weitsprung-Vierter verpasste Simon Ehammer die Medaille am Mittwoch mit 8,30 Meter.
Zum Auftakt legte der 25-Jährige mit 10,66 Sekunden über 100 Meter einen guten Start hin. Im Kugelstossen überzeugt er mit 14,28 Metern. Das ergab mit 2736 Punkten den dritten Zwischenrang hinter Kyle Garland (USA/2927) und Leo Neugebauer (D/2765).
Die weiteren Ergebnisse der Schweizer
Die 4x400-Meter-Staffel der Frauen scheitert im Vorlauf. Und auch die 4x100-Meter-Staffel schafft den Finaleinzug nach einem Wechselfehler nicht.

Bereits am Morgen stand die Schweizer Kugelstösserin Miryam Mazenauer im Einsatz. Mit 17,55 Metern scheitert die 25-Jährige allerdings in der Quali.