Vor rund dreissig Jahren war ein geselliger Abend auf der Kegelbahn eine äusserst beliebte Schweizer Freizeitaktivität. Heute aber kämpfen die Vereine mit einem grossen Nachwuchsproblem.
Immer weniger junge Leute finden Gefallen am Schweizer Traditionssport Kegeln.
Immer weniger junge Leute finden Gefallen am Schweizer Traditionssport Kegeln. - Keystone

Kegeln war einst eine Art Volkssport. Zu Tausenden rannten Frauen und Männer die Schweizer Kegelbahnen ein. Inzwischen aber hat sich die Lage gänzlich geändert. Denn anders als noch in den 80er- und 90er-Jahren – der Blütezeit des Kegelns – nimmt das Interesse an dem Wurfsport stetig ab.

Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, zählte die Schweizerische Freie Kegler Vereinigung seinerzeit rund 7000 Mitglieder. Heute gehören dem mitgliedstärksten Verband der Schweiz lediglich noch 2000 Keglerinnen und Kegler an. Härter hat es die Sportkegler getroffen: Von ehemals 8000 Mitgliedern sind gerade einmal rund 1000 übriggeblieben.

Familienväter gesucht

Das zentrale Problem: der fehlende Nachwuchs. «Laufend werden Vereine aufgelöst, weil Mitglieder fehlen», erklärt Bruno Wüthrich, amtierender Schweizermeister bei der Schweizerischen Freien Kegler Vereinigung, auf Anfrage von Nau. Durch das mangelnde Interesse der Jugend werden die Mitglieder immer älter – und sterben den Vereinen schliesslich weg.

Früher hätten Familienväter ihren Kindern das Kegeln noch beigebracht. «Doch von Mitte der 80er bis Anfang der 90er wurden wesentlich weniger Familien gegründet. In der Folge wurde auch kein Nachwuchs gefördert», so Wüthrich. Die Verbände hätten diese Entwicklung erkennen müssen, um das heutige Loch zu vermeiden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Heutzutage zählen Schweizer Kegelvereine immer weniger und ältere Mitglieder.
  • Das grosse Problem ist das mangelnde Interesse der Jugend am Schweizer Traditionssport.

«Es muss deshalb das Ziel sein, wieder Familienväter zu gewinnen, die ihr bisher ausgeführtes Hobby altershalber oder aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können», schlägt Wüthrich vor. Nur so habe der Schweizer Traditionssport die Möglichkeit junge Mitglieder zu gewinnen – und vor allem aber zu überleben.

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