Sven Riederer ist bei den Männern der bisher einzige Schweizer mit einer Olympia-Medaille. Vor dem Ironman Zürich hat er seinen Rücktritt bekannt gegeben.
Ironman Sven Riederer
Sven Riederer, links, und Jan van Berkel auf der Rennstrecke des Ironman Triathlons, aufgenommen am Sonntag, 21. Juli 2019. Der Langdistanz-Triathlon führt über 3.8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42.2km Laufen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag beschloss Riederer seine Karriere mit dem 2. Rang am Ironman zu beenden.
  • Mit ihm verabschiedet sich ein Schweizer Top-Triathlet.

Sven Riederer ist bei den Männern auch als einziger Schweizer vierfacher Olympia-Teilnehmer. Er gewann rund ein Dutzend Schweizer Meistertitel. Er stand als langjähriger Kurzdistanz-Spezialist bei Europa- und Weltmeisterschaften auf dem Podest und holte 2012 in London noch ein Olympia-Diplom.

Im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA äussert sich der 38-jährige Zürcher über seinen Rücktritt. Und weshalb ihm erst zum Abschluss seiner Karriere auch über die Langdistanz ein Topresultat gelungen ist.

Inwiefern hat sich in Ihren Augen der Triathlon im Laufe Ihrer Karriere entwickelt?

«In meinen Anfängen wurde ich immer angesprochen, was Triathlon überhaupt ist. Das ist heute nicht mehr der Fall. Man weiss, was dieser Sport beinhaltet.»

Die Langdistanz war für Sie eine andere Sportart?

«Das ist so. Es reicht einfach nicht aus, nur ein guter Triathlet zu sein, also schnell schwimmen, radfahren und laufen zu können. Die Kraftausdauer ist wichtig, dann der Energiehaushalt.

Und schliesslich die ganze Taktik und das richtige Tempogefühl, also ein ausgewogenes Pacing. Für dieses ganze Spektrum kann man nicht ein Buch nehmen oder auf erfahrene Ironman-Athleten hören.»

Sie hätten demzufolge früher auf die Langdistanz wechseln sollen?

«Rückblickend gesehen, ja. Ich hätte nach London 2012 wechseln sollen. Da war ich noch voll im Saft und die Nummer vier der Welt in der Kurzdistanz war.

Da hätte ich noch einen guten Aufbau machen können. Nach den Spielen in Rio de Janeiro befand ich mich schon sehr im Herbst meiner Karriere.»

Am Ironman auf Hawaii wäre eine Topklassierung kaum möglich gewesen?

«Auf Hawaii hätte ich nicht den Anspruch haben können, ganz vorne dabei zu sein. Es ist für mich persönlich kein würdiges Ende, wenn ich die Top 20 schaffe.

Bestenfalls wären vielleicht die Top 10 drin gelegen. Aber das wäre wohl kaum realistisch gewesen sein. Denn in Hawaii ist es sehr heiss. Das ist nicht so mein Klima.»

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