2019 war erneut ein erfolgreiches Jahr für den E-Sport. Die Branche wächst und wächst, immer mehr Menschen zieht es in die Arenen und zu den Streams. Sie wollen vor allem die perfekten Momente erleben.
Das Finale der LoL-WM in Paris war zwar enttäuschend für die europäischen Fans - allerdings einer der grossen Momente des E-Sport-Jahres. F. Foto: Riot Games/dpa
Das Finale der LoL-WM in Paris war zwar enttäuschend für die europäischen Fans - allerdings einer der grossen Momente des E-Sport-Jahres. F. Foto: Riot Games/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Jahr 2019 war ein ereignisreiches für den internationalen E-Sport.

Grosse Siege und vernichtende Niederlagen passierten quasi wöchentlich. Doch das Jahr war nicht nur Sonnenschein: Eine grosse Kontroverse dominierte wochenlang die Schlagzeilen und reichte sogar in die US-Politik.

Es hätte Europas Jahr sein sollen. G2 Esport dominierte den Spring Split der europäischen League-of-Legends-Liga LEC. Beim internationalen Vergleich im Mid-Season Invitational bezwang die Mannschaft von Carlos «Ocelote» Rodriguez (29) den Rekordweltmeister SKT im Halbfinale - der Finalgegner Team Liquid wurde im schnellsten internationalen Finalspiel in der Geschichte des E-Sports LoL vom Platz gefegt. Im Sommer folgte der nächste Titel in der LEC.

Den «Grand Slam» zu erreichen, also sämtliche Wettbewerbe in einem Turnier-Jahr zu gewinnen, das hatte noch kein Team vorher geschafft. Und zumindest bis 2020 wird dies auch so bleiben: G2 scheiterte im Weltmeisterschaftsfinale in Paris kläglich mit 0-3 gegen FunPlus Phoenix aus China.

Der Sieg von OG bei der Dota-2-Weltmeisterschaft The International im Jahr 2018 war eine grandiose Sensation. Das Team drehte rechtzeitig zur WM auf und fuhr den Titel nach Hause.

In diesem Jahr gelang dem Team um Kapitän Johan «N0tail» Sundstein (26) die Sensation erneut: Nach einer unterdurchschnittlichen Saison verteidigt OG den Titel. Im WM-Finale gegen Team Liquid, damals noch das Team des deutschen Dota-Stars Kuro «KuroKy» Salehi Takhasomi (27), triumphierte die Mannschaft mit 3:1. Gleichzeitig sichert sich das Team den Löwenanteil des Rekord-Preisgeldes von über 34 Millionen US-Dollar.

Während Werder Bremen im echten Fussball aktuell der nationalen Konkurrenz hinterherhinkt, lief es in FIFA19: Mit MoAuba (22) wurde erstmals ein Deutscher Weltmeister in einem modernen FIFA-Wettbewerb.

Für das E-Sport-Team von Werder lohnte sich das Investment in den deutschen Meister 2018 gleich doppelt: Zusammen mit seinem Teamkollegen Michael «MegaBit» Bittner (21) dominierten die beiden die Virtuelle Bundesliga, und krönten Werder zum besten Fussballclub Deutschlands. Zumindest in FIFA 19.

Hearthstone gehört nicht unbedingt zu den populärsten E-Sport-Arten - im Bezug auf Zuschauerzahlen hängt das Kartenspiel Titeln wie League of Legends oder Dota 2 hinterher. Und trotzdem wurde Hearthstone über Nacht zum meistdiskutierten Thema der E-Sport-Szene.

Nach dem Sieg in einem Turnier der Hearthstone Grandmasters verkündete Ng «Blitzchung» Wai Chung im Interview auf dem Stream des Turniers «Free Hong Kong!». Kurze Zeit später wurde Blitzchung für diese Aktion ein Jahr lang gesperrt. Auch seine bis dahin gewonnenen Preisgelder von rund 10.000 US-Dollar wurden einbehalten.

Der daraufhin aufbrausende Shitstorm gegen Blizzard führte dazu, dass sich sogar US-Politiker in die Sachlage einschalteten. Das übte so viel Druck auf den Spiele-Publisher aus, dass er am 12. Oktober einknickte: Blitzchung bekam seine Preisgelder doch, sein Bann wurde auf ein halbes Jahr reduziert. Auf der Hausmesse BlizzCon folgten Proteste von Hongkong-Aktivisten sowie eine Entschuldigung des Blizzard-Präsidenten J. Allen Brack.

In fast allen E-Sport-Wettbewerben, in denen Team Liquid teilnimmt, gehört die Organisation zu den besten der Welt. In Counter-Strike: Global Offensive war das Nordamerikanische Team sogar so erfolgreich, dass es innerhalb von 63 Tagen den Intel Grand Slam im Wert von einer Million US-Dollar einsackte - der vorige Rekord von Astralis lag bei 323 Tagen.

Mit einem dominanten Sieg gegen Team Vitality in der «Kathedrale des E-Sports», der ESL One in Köln, konnten Fans aus Amerika endlich wieder auf ein Topteam hoffen - bis Astralis Ende des Jahres ihre Form wiederfanden und nun erneut die Szene dominieren.

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