DFB künftig ohne Integrationsbeauftragten Cacau

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Deutschland,

Cacau geht, wer kommt? Das lässt der DFB erstmal offen. Über vier Jahre positionierte sich der frühere Stürmer in heiklen Themen rund um Integration und Rassismus. Nicht immer äusserte er sich glücklich.

Beendet seine Tätigkeit als DFB-Integrationsbeauftragter: Ex-Nationalspieler Cacau. Foto: Boris Roessler/dpa
Beendet seine Tätigkeit als DFB-Integrationsbeauftragter: Ex-Nationalspieler Cacau. Foto: Boris Roessler/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Deutsche Fussball-Bund hat nach dem Ende der Zusammenarbeit mit Ex-Profi Cacau keinen Integrationsbeauftragten da.

Dies teilte der Verband mit und begründete das Ausscheiden damit, dass der 39-Jährige im vergangenen Jahr als Teilhaber und Geschäftsführer bei einer Sportagentur eingestiegen ist. «Diese Tätigkeit erlaubt jedoch gemäss der DFB-Satzung nicht die Fortsetzung seines Engagements als Integrationsbeauftragter», schrieb der Verband in seiner Mitteilung. 

Cacau und der DFB hatten mehr als vier Jahre zusammengearbeitet, der ehemalige Präsident Reinhard Grindel stellte ihn im November 2016 in Frankfurt vor. Wie der DFB die Nachfolge regeln will, liess er zunächst offen. Vizepräsident Günter Distelrath sagte, man verliere «ein wichtiges Vorbild gelungener Integration», wolle in diesem Thema aber trotzdem nicht nachlassen.

«Wir haben einiges bewegen können», bilanzierte der in Brasilien geborene Ex-Stürmer, der in seiner Laufbahn unter anderem für den 1. FC Nürnberg und den VfB Stuttgart auflief und 23 Länderspiele absolvierte. Er werde sich weiter zur Integration im und durch den Fussball äussern, «denn das Thema wird nicht an Bedeutung verlieren».

DFB-Präsident Fritz Keller dankte Cacau: «Mir fallen nicht viele ehemalige Nationalspieler ein, die für eine Verbandsaufgabe so viel Zeit investiert und sich so leidenschaftlich auch für den Fussball an der Basis engagiert haben.» Mehr als 200 Termine, unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, habe er in seiner Zeit wahrgenommen, hiess es vom DFB.

Tatsächlich hat Cacau wieder und wieder für die Bedeutung von Integration geworben und Rassismus im Profifussball scharf verurteilt. Mehrere Vorfälle zu Beginn des Jahres 2020 nannte Cacau «widerlich» und «beschämend». Das Rassismus-Problem im Fussball sei «grösser geworden. In unserer gesamten Gesellschaft sind rechtsextreme Positionen heute verbreiteter als noch vor zehn Jahren.»

In die Kritik geriet der frühere Nationalspieler, als er von einem Journalisten veröffentlichte Beleidigungen gegen Leroy Sané und Ilkay Gündogan bei einem Länderspiel im März 2019 als «Einzelfälle» bezeichnete und dazu aufforderte, so etwas «nicht grösser zu machen, als es ist». Cacau bedauerte die Aussagen im Nachgang und stellte klar, dass diese nicht präzise genug waren. Er habe lediglich verdeutlichen wollen, dass sich die grosse Mehrheit der Zuschauer auf den Rängen korrekt verhalten habe.

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