Corona-Krise: Golfplatz in Bayern öffnet trotz Verbots
Obwohl für Bayern noch ein Öffnungsverbot gilt, hat der Besitzer der Golfanlage Bergkramerhof den Betrieb wieder aufgenommen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Bayern öffnet die Golfanlage Bergkramerhof ihre Pforten.
- Der Besitzer der Anlage hält das Öffnungsverbot für rechtswidrig.
- Die Polizei habe bereits ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgenommen.
Golf ist Sport. Warum also sollte ausgerechnet ein Golfplatz in der Corona-Pandemie geschlossen bleiben? Der Geschäftsführer der Golfanlage Bergkramerhof in Wolfratshausen, Josef Hingerl, hält das in Bayern weiter geltende Öffnungsverbot für rechtswidrig.
Nun hat er die Anlage am Montag geöffnet. Das Prinzip der Verhältnismässigkeit sei nicht gewahrt.
Mindestens hundert Golfer seien in der Anlage unterwegs, berichtete Hingerl. «Die Polizei war da und hat ein Ordnungswidrigkeitenverfahren aufgenommen», sagte der 72-jährige Rechtsanwalt. «Das spielt aber keine Rolle, weil ich davon ausgehe, dass die Einstellung des Betriebs am heutigen Tage verfassungswidrig ist.»

In vielen anderen Bundesländern dürfe bereits wieder gespielt werden. Sport sei grundsätzlich auch in Bayern erlaubt.
Und eine Ansteckung mit dem Coronavirus sei auf einem Golfplatz so unwahrscheinlich wie kaum irgendwo sonst. Der Platz sei 70 Hektar gross. «Wenn hundert Leute spielen, hat jeder 7000 Quadratmeter.»
Friseure etwa dürfen seit Montag wieder öffnen und Haare schneiden. «Ich weiss nicht, wie ein Friseur die eineinhalb Meter einhält. Hier sehen sie alle 200 Meter jemanden.» Hingerl kündigte an, gegen eine mögliche Schliessung durch die Behörden juristisch vorzugehen.