Boxen muss um Platz bei Olympia 2024 bangen

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat den Druck auf den Box-Weltverband IBA erhöht. Sie haben mit der Absage der Box-Wettbewerbe bei den nächsten Sommerspielen gedroht.

Der Verband werde die jüngsten Entwicklungen bei seinen weiteren Entscheidungen berücksichtigen. Diese beinhalten «möglicherweise auch die Streichung des Boxens für die Olympischen Spiele 2024 in Paris». Das teilte ein Sprecher auf dpa-Anfrage mit.

Beide Verbände streiten sich seit vielen Jahren. Dem IOC missfallen Entscheidungen des Weltverbands IBA, der vom Russen Umar Kremlew geführt wird. Unter anderem beklagt der Dachverband die Verbandsführung und die fehlende finanzielle Transparenz.

Dazu bemängelt man die Abhängigkeit vom russischen Unternehmen und IBA-Sponsor Gazprom. Dieses wird von der russischen Regierung um Präsident Wladimir Putin kontrolliert.

«Der jüngste IBA-Kongress hat einmal mehr gezeigt, dass die IBA kein wirkliches Interesse am Boxsport und den Boxern hat. Sie ist nur an der eigenen Macht interessiert», teilte das IOC weiter mit. Anders sei die Entscheidung nicht zu verstehen, «die Boxer von den Olympiaqualifikationen und den Olympischen Spielen fernzuhalten». Die IBA hatte sich zuletzt immer wieder gegen die Kritik gewehrt.

Das IOC hatte zu Beginn des Monats bekräftigt, dass Boxen derzeit keine Aufnahme in das olympische Programm von 2028 findet. Zahlreiche Nationalverbände wollen daher einen neuen Box-Weltverband gründen und die olympische Zukunft des Boxsports sichern. Das IOC richtet die kommenden Wettbewerbe wie bereits in Tokio eigenständig aus, da die IBA seit 2019 suspendiert ist.