In Deutschland gibt es massive Preisunterschiede bei Online-Händlern. Abhängig von Uhrzeit oder Wochentag. In der Schweiz ist das Problem weniger gravierend.
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Online-Shopping wurde während der Pandemie immer beliebter. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Dynamische Preise sind im deutschen Online-Handel ein grosses Thema.
  • In der Schweiz gibt es auch Unterschiede, aber deutlich weniger.

Online-Shopping ist bequem und günstig, glaubt man. Während ersteres unbestritten ist, variiert zweiteres deutlich. Nicht nur nach Shop, sondern auch nach Zeit.

Dies zeigt eine Studie aus Deutschland, die die Verbraucherzentrale Brandenburg gestern veröffentlicht hat. Das Resultat zeigt: Viele Online-Shops setzten auf dynamische Preise.

Insgesamt 16 Händler haben die Konsumentenschützer unter die Lupe genommen. Die Preise variieren stark, teils sogar abhängig von der Uhrzeit. Während einem Monat wurden die Preise beobachtet. Im extremsten Fall wurde bei einem Produkt der Preis 32 Mal geändert.

Die Unterschiede sind happig. Im Fall eines Smartphones waren zwischen dem höchsten und tiefsten Preis eine Differenz von 220 Euro. Auffällig auch eine Jeans bei Zalando. Startpreis war bei 130 Euro, dann sankt der Preis auf 100 und später gar 80 Euro. Später kletterte der Preis auf 200 Euro hoch, ehe er sich bei 120 Euro einpendelte. Die ganze Untersuchung können Sie hier herunterladen.

Schweiz weniger betroffen

Die gute Nachricht: «Schweizer Online-Händler sind bis jetzt noch nicht negativ aufgefallen», sagt Dominique Roten, Sprecher des Konsumentenforums. Es betreibt die Ombudsstelle E-Commerce. Dieses musste sich bisher nur um einen Fall kümmern. Hier handelte es sich aber um einen ausländischen Online-Händler.

Etwas bewegen sich die Preise auch bei Schweizer Händlern. Allerdings sind die Schwankungen oft sehr gering. Bei Unterhaltungselektronik liegt das daran, dass hierzulande die Marge sowieso sehr tief ist. Die Händler können es sich gar nicht leisten, mit dem Preis unten reinzuschiessen.

In der Hotellerie und bei Flugangeboten sind dynamische Preise schon lange Normalität. «Hier ist es weniger ein Problem für die Konsumenten, weil es Plattformen im Internet gibt, die sich auf diese Preisvergleiche spezialisiert haben», erklärt Roten. Wer wissen will, ob die Preise dynamisch gestaltet werden, wirft einen Blick in die Geschäftsbedingungen. Denn: «Die Händler müssen bei den Preisen explizit angeben, ob es sich um dynamische Preise handelt.»

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