Der Westschweizer Lebensmittelmulti ist nicht mehr Teil des Palmöl-Labels RSPO. Der Konzern sucht jetzt das Gespräch.
palmöl indonesien
In vielen Ländern wie Indonesien muss Regenwald für Ölpalmen weichen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nestlé ist nicht mehr Teil des Palmöl-Labels RSPO.
  • Grund: Der Konzern hat keinen Bericht zur Verwendung von zertifiziertem Palmöl publiziert.

Nestlé bemüht sich, mit der Zeit zu gehen. Mit «klimafreundlicher Milch», IP-Milch in Cailler-Schoggi oder Freiland-Eier in Thomy-Mayonaise will der Konzern nachhaltiger werden. Und weil es gut fürs Image ist, setzt der Westschweizer Lebensmittelmulti auch auf zertifiziertes Palmöl.

Damit ist jetzt Schluss. Die Mitgliedschaft bei der Organisation Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) hat Nestlés Mitgliedschaft ausgesetzt. Grund: Der Schweizer Konzern hat es versäumt, einen detaillierten Bericht über die Verwendung von zertifiziertem nachhaltigem Palmöl vorzulegen, heisst es in einer Mitteilung.

RSPO ist ein Zusammenschluss von Palmöl-Produzenten, Konsumgüter-Hersteller und Umweltorganisationen. Sie stellen Nachhaltigkeits-Zertifikate für die Industrie aus. Mit Nestlé verlieren auch alle Tochtergesellschaften das Zertifikat. «Nestlé hat den Bericht für 2016 nicht vorgelegt und der Bericht für 2017 beinhaltet keine zeitlich gebunden Planung», so die Organisation.

«Wir respektieren den Entscheid»

Nestlé erklärt, dass man den Dialog suchen werde. «Wir unterstützen das Ziel der RSPO, die soziale und ökologische Bilanz des Palmölsektors zu verbessern. Unsere Herangehensweisen sind unterschiedlich, doch wir respektieren die Entscheidung des RSPO-Vorstands in Bezug auf unsere Mitgliedschaft», schreibt der Konzern.

Das RSPO-Zertifikat steht wiederum selber regelmässig in der Kritik. Umweltschützer bezeichnen das Label als «Etikettenschwindel». Denn: Die Anbaufläche des zertifizierten Palmöls unterscheidet sich kaum von jener unzertifizierten Palmöls.

«Sie sagen, sie können nicht darauf verzichten. Das ist eine Ausrede.» - Nau
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