Migros Label M-Check soll für mehr Transparenz sorgen

Name: zh-migros-gm
Uploaded: 2018-03-27T13:10:46+00:00
Duration: 2 min 39 s
Description: Die Migros hat letztes Jahr ein Viertel weniger Gewinn gemacht.

Die Migros will mehr Überblick bei Lebensmittel-Labels. Und lanciert darum einheitliche Bezeichnungen. Das hat nicht nur Vorteile.

M-Check wird künftig auf vielen Produkten der Migros aufgedruckt sein. Das Label fast Nachhaltigkeits-Labels zusammen. - zvg

Das Wichtigste in Kürze

Die Migros lanciert mit M-Check ein Label, das Labels zusammenfasst.
Noch ist das Label auf wenigen Produkten aufgedruckt.
Die Angaben sorgen aber nicht immer für Klarheit.

Im Label-Dschungel hat kaum jemand den Durchblick. Bio, IP-Suisse, aus der Region, IGP. Wer weiss schon, was wofür steht? Dieses Problem hat die Migros erkannt. Die Detailhändlerin lanciert darum ein Label für Nachhaltigkeits-Labels. M-Check nennt man das beim orangen Riesen.

Neu treten Produktelabels einheitlich auf. Zudem wird gleich auf der Verpackung erklärt, wofür das Label steht. Beispiel Fairtraide: Produkt aus fairem Handel. Und bei der Bio-Kleidung ist auf dem Label aufgedruckt: Aus biologischer Landwirtschaft, ohne Schadstoffe hergestellt, ab Anbau lückenlos kontrolliert. Weniger bekannte Marken wie UTZ, Eco und Ökotex verschwinden von den Verpackungen.

So bewirbt die Migros das Label M-Check.

Doch: «Nach wie vor stehen die Richtlinien der bewährten Labelorganisationen hinter der Auslobung. Darüber hinaus werden eigene Nachhaltigkeitsleistungen der Migros ebenfalls unter dem M-Check aufgeführt», schreibt die Migros. Die Produkte mit dem neuen Laben werden Schritt für Schritt eingeführt.

Doch schafft das neue System der Migros wirklich mehr Durchblick? Nicht nur, wie das Beispiel des Optigal-Poulets zeigt. Besonders tierfreundliche Stallhaltung ist dort neu prominent aufgedruckt. Doch BTS ist kein klassisches Label, sondern ein Programm des Bundes. Bauern kriegen mehr Geld, wenn sie den Tieren einen Aussenklimabereich bieten. Auslauf im Freien ist nicht nötig. Die Norm wird von Tier- und Konsumentenschützern scharf kritisiert, kriegt von der Migros aber einen Nachhaltigkeits-Stempel.

Das Label M-Check weist auf eine nachhaltige Produktion hin. - zvg

Bisher haben Labels viele Kunden überfordert. Auch der M-Check löst das Problem nicht ganz. Während einige Bezeichnungen für Laien nachvollziehbar sind, helfen andere nicht wirklich. Oder wissen Sie, was «optimierter Planzenschutz» ist? Wer es wissen will, muss auf der Migros-Homepage nachschauen. Das dürften beim Einkauf kurz vor Ladenschluss nur die wenigsten machen.

Heikel zudem: Der M-Check stellt die Labels gleich. Dabei gibt es puncto Nachhaltigkeit zwischen Bio und IP-Suisse etwa grosse Unterschiede. Doch das grüne M ist auf beiden Verpackungen aufgedruckt.