Das sagt die Gewerkschaft Unia zu Saisonnier-Austausch
Graubünden und Tessin tauschen neu Saisonarbeiter aus. Das stösst bei der Gewerkschaft Unia auf positive Resonanz. Bedenken gibt es trotzdem.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kantone Tessin und Graubünden tauschen Saisionarbeiter aus.
- Die Gewerkschaft Unia hält das für «sinnvoll und «im Interesse der Arbeitnehmenden».
Zwischen den Kantonen Graubünden und Tessin findet ein Mitarbeiter-Sharing statt. Saisonarbeiter können damit im Sommer im Tessin und im Winter im Graubünden arbeiten.
Der Vorteil für die Tourismus-Branche: Sie kann die Angestellten länger beschäftigen, und muss nicht ständig nach neuem Personal suchen. Bei der Gewerkschaft Unia begrüsst man das Projekt: «Grundsätzlich ist das Ansinnen sinnvoll und auch im Interesse der Arbeitnehmenden», sagt Mauro Moretto. Er ist bei der Gewerkschaft für das Gastgewerbe verantwortlich.
Zeit zu kurz
Neu sollen Saisonangestellte im Pilotprojekt einfacher Arbeitslosengeld beziehen können. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO hat einen Pilotversuch des Mitarbieter-Sharings in den Kantonen Graubünden und Tessin bewilligt. Konkret müssen Saisonangestellte sechs Wochen lang keine Bewerbungen schreiben, wenn sie schon einen Anschlussjob haben. Eine möglichst «unbürokratische Lösung» werde beim Bezug von Arbeitslosengeld in der Zwischensaison angestrebt, teilt die Fachhochschule HTW Chur mit, welche das Projekt lancierte.
«Die Zeit zwischen der Saison im Tessin und in Graubünden, in der die Leute Arbeitslosengeld erhalten und sich nicht bewerben müssen, ist relativ kurz», findet Moretto. Trotzdem: «Das ist sicher vertretbar, umso mehr, wenn diese Zeit für Weiterbildungen genutzt wird.»
Sowieso ist die Gewerkschaft gegenüber solchen Modellen aufgeschlossen. Mitarbeiter-Sharing hält Moretto in anderen Kantonen und Branchen für «grundsätzlich denkbar».
