Filme können heute via Set-Top-Box gekauft oder gemietet werden. Doch nicht immer sind beide Optionen verfügbar. Dahinter steckt ein komplexes System der Filmbranche.
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Fernsehgeschaut wird vermehrt übers Internet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit zehn Jahre können in der Schweiz Filme digital gekauft werden.
  • Je nach Zeit, Film und Streaming-Anbieter kann der Streifen ausgeliehen werden. Nau zeigt, wie das System funktioniert.

Wer früher einen Film ausleihen wollte, musste zur Videothek um die Ecke. Diese Zeiten sind vorbei. Heute reicht eine Set-Top-Box, um daheim in die Filmwelt einzutauchen. Hier gibt es mehrere Anbieter. Apple, Swisscom oder Hollystar sind nur ein paar Beispiele. Sie haben in der Regel ein ähnliches Angebot.

Kaufmodell etabliert

Doch jetzt wird es kompliziert: Denn nicht jeden Film kann man ausleihen. Manche sind nur zum Kauf erhältlich. So kostet ein neuer Hollywood-Blockbuster gerne mal 25 Franken. Also gleich viel, wie die Blu Ray auch.

Nau wollte sich eine Übersicht im Film-Dschungel machen, und hat bei den Anbietern nachgefragt. «Im TV-Markt hat sich das Kaufmodell in den letzten Jahren etabliert», sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk. Daher seien immer mehr Produktionen zum Kauf erhältlich.

Roger Federer leiht seine Filme wohl bei Sunrise aus.

Das digitale Kaufmodell gibt es bereits seit zehn Jahren. Apple hat es früh eingeführt, Swisscom erst 2015. «Im Grunde hängt alles von den Lizenzen ab, die die Studios für ihre Filme vergeben», sagt Merk.

Die Anbieter sind also am kürzeren Hebel. Die Studios entscheiden, wann und wie lange ein Film zum Verleih angeboten werden können. «Darum ist es bei vielen Plattformen so, dass Verleihvideos nach einiger Zeit wieder verschwinden, weil die Verleiher die Videos nur für ein bestimmtes Zeitfenster zum Verleih freigeben», erklärt Ralf Beyeler, Telekom-Experte vom Vergleichsportal moneyland.ch.

Zuerst immer im Kino

Filme werden in der Regel heute so verwertet: Zuerst kommt der Streifen ins Kino. Drei bis vier Monate später wird er zum Kauf angeboten, egal ob digital oder auf einem Datenträger. Nach wenigen Wochen ist der Flilm dann auch als Verleih-Version verfügbar. Später verschwindet das Verleih-Recht bei den meisten Studios wieder, bis der Streifen im Free-TV gezeigt wurde. Erst dann darf er wieder zum Verleih angeboten werden.

Hier gibt es Unterschiede von Anbieter zu Anbieter. «Apple hat mit den Studios gut verhandelt», sagt Beyeler. Die Filme sind nach dem reinen Verkauf-Fenster für immer als Verleih-Version verfügbar. Gleiches gilt für die Swisscom, erklärt Sprecherin Merk: «Die allermeisten Filme können bei Swisscom TV nach wie vor gemietet werden.»

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